Seite:Freiburg Bauten 491.jpg

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der Stadtverwaltung, den an sich schon malerischen und eigenartigen Platz Unterlinden durch Bildwerke noch mehr zu beleben. Was früher schon hier gestanden hatte, entbehrte jeden künstlerischen Gehaltes.

Auf einer aus Rheinkieselpflaster hergestellten, mit Graniteinfassung versehenen Erhöhung, gruppiren sich um eine alte Linde ein Laufbrunnen mit einem Muttergottesbilde und ein Crucifix. Beiderseits sind Sitzbänke angebracht und die ganze Gruppe ist von einem brüstungshohen schmiedeisernen Gitter eingefasst.

Der Aufbau des Brunnens, den die auf der Weltkugel thronende Madonna bekrönt, wird flankirt von Genien, die auf Delphinen sitzen. Das dem Unterbau vorgelagerte Brunnenbecken ist im halben Achteck gebildet. Der Ausfluss des Wassers erfolgt aus einer von einem Löwenkopfe ausgehenden Röhre, ebenso blasen auch die beiden Delphine ihr Wasser in das Brunnenbecken.

Das Kreuz ruht auf einem verkröpften Sockel und Postament. Sein Crucifixus ist eine hervorragende künstlerische Leistung. Die ganze, in den Formen der Spät-Renaissance ausgeführte Gruppe, bildet einen hübschen Mittelpunkt für den Platz, dem sie mit Glück und malerischem Sinne angepasst ist. Die Herstellung der beiden Denkmäler erfolgte im Jahre 1890 nach dem Entwurf des städtischen Hochbauamts. Als Material ist für die Architectur rother Mainsandstein und für die Sculpturen sogen. Kosack verwendet. Die bildnerischen und ornamentalen Theile sind von Julius Seitz, die Steinmetzarbeiten von Gebr. Heinrich ausgeführt. Die Herstellungskosten beliefen sich insgesammt auf 10,000 Mk.


St. Sebastinus-Brunnen.


Der St. Sebastianus-Brunnen in der Wiehre (Kirchstraße) ist ein schon etwas verwittertes Denkmal aus dem vorigen Jahrhundert. Er stand ursprünglich in der Salzstrasse, unweit des Erbgrossh. Palais und besass früher zwei Ausflussrohre. Aus Sockel und Pfeiler mit gegliedertem Kapitell von rothem Sandstein erhebt sich das in grauem Sandstein ausgeführte Standbild des hl. Sebastianus. Die Sculpturen am Sockel zeigen beiderseits den kaiserlichen Doppeladler in Verbindung mit dem städtischen und habsburgischen Schilde, die anderen Seiten Masken, aus denen das Wasser sich ergiesst. Pfeiler und Kapitell sind mit Fruchtgehängen und Engelsköpfen geziert.

Die Figurengruppe im Stühlinger, jenseits der Eisenbahn,

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_491.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)