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Büchern der St. Annen Kirche lese ich, daß er a. 1621. den 1. Maj. bey uns mit Jungfer Elisabeth als Bräutigam vor dem Altar gestanden, woraus ich schliesse, daß er anderweit schon mit einem Kirchen Dienst versorget gewesen, ehe ihn Plauen zum Hirten bekommen: Ferner, daß ihm seine eheliche Hauß-Frau a. 1627. in der Sterblichkeit vorgegangen, und bey uns auch den 12. April ihre Ruhe-Stäte gefunden. Der Verlust eines jungen Predigers ward zu Plauen durch

M. Eberhard Lieblern

ersetzet, einen gebohrnen Dreßdner, Eliæ Lieblers, zuletzt Churfürstl. Rent-Secretarii Sohn. Doch stund dieser auch eine kurze Zeit hier im Amt, weil er an die Annen-Kirche nach des Pastoris daselbst , M. Bartholomæi Müllers a. 1637. erfolgten Ableben translociret wurde, daran er GOtt in die 13. Jahr diente, und a. 1649. den 3 Nov. den Weg alles Fleisches gieng, nur etwa 44. Jahr alt, mit Hinterlaßung einer Wittbe,[1] und unterschiedener Kinder, von denen der älteste Sohn, Elias Siegmund, nach ausgestandenen exilio,[2] a. 1667. zu Dreßden als Cammer-Schreiber †. Plauen sahe nach Abgang eines Dreßdners, wieder einen Dreßdner[3] im Priester-Schmuck erscheinen, nehmlich:

M. Fridericum Laurentium,

der auch aus einem alten Priester-Stamm entsprossen war. Denn er hatte den Churfürstl. Sächs. Hof Prediger M. Christophorum, zum Vater, den Dreßdn. Superint. D. Paulum, zum Groß- und Paulum, den Pfarr zu Oberwiera in der Schönburg. Herrschafft Waldenburg zum Elter-Vater: Zur Mutter hingegen Frau Elisabeth, M. Johannis Lucii, Diaconi zum H. Creutz, Tochter, des Diaconi

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Christian August Freyberg: Plauische Kirchengeschichte. , Dresden 1737, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freyberg_Plauische_Kirchengeschichte_1737.pdf/10&oldid=- (Version vom 14.9.2022)
  1. Elisabeth, Siegmund Hilligers, des Zeugmeisters, Tochter.
  2. Er war a. 1657. ins Fürstenthum Sagan gekommen, allda anfänglich ein Canzellist gewesen, nachmahls aber 2. Jahr Cammer-Expeditor, biß er wegen der Religion resigniren, und nach Sachsen a. 1665. sich zurück begeben müssen.
  3. Kaditz, wo Herr M. Fridericus L. gebohren worden, gehöret doch zur Dreßdnischen Nachbarschafft, zu geschweigen, daß Dreßden ihn von der ersten Kindheit an erzogen hat.