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gibt es im Überfluß. In der Stadtkirche legen die jungen Capläne zuweilen gute Predigten ab. Es ist überhaupt eine erfreuliche Bemerkung, daß in Canzelreden auf das praktische Christenthum immer mehr hingewiesen, die nationalisirten Irrthümer untergraben, dem tief gewurzelten Aberglauben wenigstens gesteuert und den mönchischen Grillen dringender entgegen gearbeitet wird. Der jüngere Clerus verdient in dieser Rücksicht alles Lob. Allein bis jetzt bleibt der Trost zu guten Aussichten immer noch schwach. Ein Kloster und die fetten Bewohner desselben wissen sich den besten Absichten schon entgegen zu stemmen. Der Einfluß der Mönche ist unglaublich, besonders beym grossen Haufen, den sie immer an sich haben. – Es ist ausgemacht richtig, daß in Vorcheim die Mönchspredigten verhältnißmäßig weit häufiger besucht werden, als die Predigten in der Pfarrkirche, und das Warum? nicht schwer zu bestimmen. So lange in dem Tempel der Schüler Franzens nichts besseres vorgetragen wird, läßt sich nur wenig Wirkung der redlichen Bemühungen der verdienten jungen Weltgeistlichen erwarten. Was diese mit vieler Mühe aufbauen, reißen jene wieder leichter nieder. Die guten Canzelredner unter