Seite:Friedrich Johann Albert Muck - Ueber Vorcheim.pdf/9

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zum Winterfutter zu benützen. Noch vortheilhafter würde es für die Einwohner seyn, wenn man sich dahin verstünde, die großen zu dreyviertel Stunden entlegenen Hutanger, auf welche das Vieh in der größten Hitze getrieben wird, aufzuheben. Der Nachtheil, in Rücksicht des verschleppten Düngers und des Verlusts der Milch, ist eben so groß, als die weitere Folge, daß das Vieh dennoch hungrig, erhitzt und abgemattet nach Haus kommt, ganz natürlich und gleich bedenklich ist. Allein der Vorcheimer bringt auch hier nur die Gemächlichkeit, den Tag hindurch wegen des Viehs im Stalle eine Sorge weniger zu haben, in Anschlag. Seine Voreltern haben es ja auch so gehalten!

Wer das Bürgerrecht in der Stadt erlangt hat, darf gegen Versteurung Kauf und Handel treiben, auch Bier und Wein schenken. Daher so viele Krämer, allein nicht ein einziger zuverläßiger im ganzen Orte. – Zwölf bis funfzehentausend Eymer Bier, eine ziemlich ansehnliche Summe – werden jährlich in Vorcheim gebräut und auch consumirt, so daß es mit diesem Getränk gegen den Spätherbst noch sehr sparsam hergeht.