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b) im katholischen Teile:
Vorhalle, Schiff, Altarplatz (wie bei a), Orgelempore mit Treppe (für eine kleine Orgel und etwa 20 Plätze), eine Sakristei von etwa 20 qm Grundfläche (mit Zugang wie bei a), eine kleine Taufkapelle.
c) für beide Kirchen:
je eine Loge mit 2 Abteilungen für die Generalität, mit besonderem Zugang,
je einige Geräteräume, Holz- und Kohlengelasse,
je ein feuer- und diebessicheres Gelass für Kirchenbücher, Altargeräte u. s. f.
schließlich je einige Klosets.
Die Eingänge sind möglichst zugfrei anzuordnen.
Die Kanzeln sollen so angeordnet werden, dass sie möglichst von allen Plätzen aus sichtbar und die Geistlichen gut hörbar sind.
Bei der Trennung der Kirchenräume der beiden Konfessionen ist Rücksicht darauf zu nehmen, dass bei gleichzeitiger Abhaltung des Gottesdienstes keine gegenseitigen Störungen eintreten.
In der katholischen Kirche können die Emporen, außer der vorgeschriebenen Orgelempore, wegbleiben.

5. Beleuchtung und Beheizung. Es sind Kellerräume zur etwaigen späteren Einbauung einer Centralheizung vorzusehen und daher auf die Anordnung eines angemessenen Schornsteins sowie einer Heizerstube pp Bedacht zu nehmen. Die Kapellen und Sakristeien sollen Ofenheizung erhalten.

Die Kirche soll Gasbeleuchtung erhalten.

6. Turm. Im Turm ist eine Kammer für eine Uhr mit Schlagwerk und Zifferblättern nach 4 Seiten hin, sowie eine Glockenstube zur Aufstellung eines dem Umfange und der Bedeutung des Baues entsprechenden Geläutes in Aussicht zu nehmen.

7. Nebenanlagen. Ein geräumiger Vorplatz vor dem Haupteingange sowie die Möglichkeit einer gesicherten Anfuhr von Wagen an die Kirche von der Carola-Allee her ist zu berücksichtigen.

8. Sonstige Bestimmungen. Die Baukosten sollen den Betrag von 800 000 Mark, ausschließlich der Kosten für die Orgeln, Kanzeln, Taufsteine, Altäre, Glocken und Ausstattung an Gestühl und sonstigem Mobiliar, sowie die Turmuhr und die Gasbeleuchtungseinrichtung, nicht überschreiten.

Die Wahl des Baustiles bleibt den Bewerbern freigestellt, doch soll sich die Kirche den Militär-Gebäuden der Albertstadt in entsprechender Weise einfügen. Der Bau soll in einfacher, aber würdiger und durchweg monumentaler Ausbildung, außen mit Sandstein verblendet, hergestellt werden.
Die Treppen sind massiv, die Kirchenräume und die Kellerräume überwölbt anzunehmen.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Garnisonkirche in Dresden. E. A. Seemann, Leipzig 1894, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Garnisonkirche_in_Dresden_(1894).pdf/9&oldid=- (Version vom 24.3.2018)