Seite:Geheimnisse eines wirtembergischen Staatsmannes.djvu/42

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hatte, so dankte er seine Truppen allmählig ab. Dadurch wurde mancher brave, verdiente Officier in Verzweiflung gestürzt. Den Wogen des Schicksals Preis gegeben, hatten viele kein anderes Mittel zu ihrer Rettung, als daß sie sich als gemeine Soldaten in andern Diensten unterhalten liessen.

Bald nach dem Kriege raffte der Herzog, ich weiß nicht wo, den Gedanken auf, ein prächtiges Lustschloß zu bauen, und so erhub sich auf einer Höhe, welche zuvor eine unbesuchte, waldigte Wüste war, die Solitüde. Da alle seine Ideale so schnell als möglich realisirt werden mußten, so waren auch bey diesem Bauwesen täglich mehrere tausend Hände beschäftigt, die Arbeit gieng im Winter wie im Sommer fort, und das ganze erreichte seine Vollendung in einer Eile, wie die Feenpaläste der Dichter. Das empfanden aber die umliegenden Aemter. Die Bauren mußten ihre Erndte verderben lassen, und mit Mann und Roß für den Fürsten arbeiten,