Seite:Geibel Ermunterung06.jpg

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du uns Leiden und Uebel, und in dem Drucke der Leiden und Uebel erscheinet stets deine Huld tröstend, leichternd, zum Bessern wendend. Wer sollte dir nicht danken für die innige Sorgfalt, für die unter vielen Sorgen und Arbeiten unermüdliche Treue unserer Obrigkeit? Wer nicht danken, daß in unserm Unglücke ein Fürst in unserer Mitte war, der, gerührt von der allgemeinen Noth, so manches zu unserer Erleichterung that? Wer nicht danken, daß unter uns so viel wahrer Menschensinn, so viel wechselseitige Theilnahme, so viele Bestrebungen die Noth zu mindern sichtbar wurden? Wer nicht danken, daß auch auswärts, daß besonders in unserer Schwesterstadt so viele Herzen bewegt wurden, um für die dringendsten Bedürfnisse unserer verarmten Mitbürger zu sorgen? O es sei diese Dankbarkeit uns ein inniger Antrieb immer treu deinen heiligen Willen zu erfüllen, dir uns ganz hinzugeben, für dich ganz zu leben! Alles Ungöttliche sei aus unserm Wesen verbannt, und züchtig, gerecht, und gottselig sei unser Wandel! Gieb uns Kraft uns als deine Kinder zu beweisen, so sind gewiß deine weisen Absichten an uns erreicht, und du wirst jedes schwere, warnende, demüthigende,

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Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung06.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)