Seite:Geibel Ermunterung27.jpg

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sein, hilfreich und gut, die Thränen trocknen des Weinenden, trösten den Betrübten, den Kranken pflegen und dem zurückgekommenen und zurückbleibenden Bruder mild und kräftig die Hand bieten. Ein edler Gemeingeist beseele uns alle, in dem Wohle aller finde jeder sein Glück; zu dienen strebe jeder, und wer am meisten, am treusten dient, der heiße der Größte; kein thörigtes Vorurtheil, kein verjährtes Herkommen, kein versteinerter Eigensinn müsse das Verständige, das Rechte, das Gemeinnützige, das Wahre, Schöne und Gute hemmen! Die Liebe führe uns vorwärts, die Liebe hebe uns empor! Mit einem Worte: Laßt uns Christen sein, und die neue Zeit wird eine bessere, wird wahrlich eine glückliche Zeit werden! –

     Ihr sehet, daß ich nicht zu ängstlich die Gegenwart ansehe, nicht zu kleinmüthig in die Zukunft schaue. Nein, unter allen meinen Schmerzen wohnt eine feste, eine freudige Hoffnung in meiner Seele – die Hoffnung des Christen! – Je trüber die Zeit ist, desto glänzender hebt diese Hoffnung sich empor. Nahe

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung27.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)