Seite:Geld zum Fenster hinauswerfen.pdf/3

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Walther Kabel: Geld zum Fenster hinauswerfen (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 4)

Die beiden Herren waren, wie sich bald herausstellte, die Inhaber eines großen Geschäftes, die sich über die Verwendung einer ihnen von einem früheren Angestellten zurückgegebenen Summe nicht hatten einig werden können. Im Verlauf des immer erregter werdenden Streites hatte dann der eine die Börse, in der das betreffende Geld enthalten war, mit den Worten zum Fenster hinausgeworfen: „Am besten ist’s, das Geld gehört dem, der es gerade findet, sonst entzweien wir uns noch wegen der lumpigen dreihundert Dukaten!“ und der Zufall hatte es gewollt, daß es der arme Student war, dem die Börse vor die Füße fiel.

Als die Kaufleute aus der nun folgenden Unterhaltung merkten, wie traurig es dem jungen Menschen ging, schenkten sie ihm in aller Form die ganze Summe, wodurch Johann Hedwig sich in den Stand gesetzt sah seine Studien zu beenden.

Dieses zum Fenster hinausgeworfene Geld trug reichliche Zinsen für die ganze Menschheit, denn Johann Hedwig ist einer der berühmtesten Botaniker geworden.

W. K.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Geld zum Fenster hinauswerfen (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 4). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1915, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geld_zum_Fenster_hinauswerfen.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)