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9) Erwerbungen in der Gegend von Uffenheim und Rothenburg.

Der Ort, wo das Kloster in jener Gegend zuerst Güter erwarb, war Weigenheim, am Fuße des Hohelandsbergs. Wie es dort seinen Besitz ansehnlich erweiterte und eine dem Kloster sehr nützliche Station gründete, wird bei Weigenheim im VII. Abschn. berichtet werden. Weiter machte das Kloster zur Zeit unseres Abts, oder bald nach ihm, Acquisitionen in Ulsenheim, Uttenhofen, Ergersheim, Gnodstadt, Klosterfrauenthal, Waldmannshofen, Simershofen, Equarhofen, Walmersbach, Adelhofen, Langensteinach, Groß- und Kleinharbach, Ruckertshofen, Gickelhausen, Adelshofen, Oberscheckenbach, Gumpelshofen, Ohrenbach und Galmersgarten. 1306 erhielt unser Abt Güter bei Oberscheckenbach, Harbach und andern Orten innerhalb der rothenburger Landwehr durch Kauf vom Grafen Albrecht von Hohenlohe und dessen Frau, Adelheid; 1315 in Gnodstadt einen Hof durch Schenkung. Näheres über die genannten Orte im VII. Abschn. 1288 erhielt er eine Schenkung in einer andern Gegend, nämlich in dem Orte Reuth am Wald, worüber gleichfalls im VII. Abschn. bei Reuth berichtet werden wird.

Aus diesen Berichten über die Erwerbungen in verschiedenen Regionen erhellt, daß unser Abt mit besonders glücklichem Erfolge im Sinne des Klosterstifters den Mönchsstaat erweitert und befestigt hat. Dabei reichten auch ihm, wie seinen Vorgängern, die Päpste gerne die Hand. Die Frage: ob das Vermögen Derjenigen, die zu Heilsbronn in den Orden traten, dem Kloster zufalle oder nicht? legte unser Abt dem römischen Stuhle zur Entscheidung vor. Er erhielt vom Papste Nikolaus IV. im Januar 1288 folgenden Bescheid: „Bewegliche und unbewegliche Güter, welche beim Eintritt eurer Mönche deren Eigenthum sind, oder ihnen, wenn sie nicht eingetreten wären, rechtmäßig zugefallen sein würden, Güter, welche keine Lehen sind und daher frei verschenkt werden dürfen, seid ihr zu fordern und zu behalten berechtigt.“ Wir haben vorhin gesehen, daß der Kaiser Albrecht mit seinem Hofgerichte im J. 1306 bei einer ähnlichen Veranlassung

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)