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beim Herannahen bayerischer Truppen. Man kam mit dem Schrecken davon, da die Feinde nicht bis Heilsbronn vordrangen. Man verdankte diese glückliche Wendung angeblich den täglichen Marienmessen und den tausend Avemaria, welche jeder Laienbruder täglich beten mußte.

Zur Zeit unseres Abts wurden Ansbach und Dornberg verkauft. Das Kloster war dabei zwar nicht direkt (als Käufer), doch indirekt betheiligt, da der Kauf in Heilsbronn, Freitag vor Palmsonntag 1331, abgeschlossen wurde. Nach dem Tode Wolframs von Dornberg (s. oben beim 13. Abt) hatten die Grafen von Oettingen durch Erbschaft Ansbach, Dornberg und andere Güter erhalten. Einige dieser Güter wurden von den Grafen an das Kloster verkauft; Ansbach und die Burg Dornberg aber für 23,000 Pfund Heller an den Burggrafen Friedrich IV. Der Verkäufer scheint in bedrängten Umständen gewesen zu sein, da er schon früher sich genöthigt sah, Güter an die Herren von Schlüsselberg zu verpfänden. Ohne Zweifel war er derjenige Graf Ludwig von Oettingen, welcher mit dem ebengenannten Burggrafen und mit Schweppermann i. J. 1322 bei Mühldorf für den Kaiser Ludwig kämpfte, dann aber es mit Österreich hielt und daher auch nicht mehr, wie die früheren Grafen von Oettingen, dem Kloster zugethan war. Die Verkaufsurkunde nennt nicht weniger als 19 Bürgen, welche der Graf Ludwig stellen mußte, um den Burggrafen gegen etwaige Rückgängigmachung des Kaufes sicher zu stellen. Im Jahre 1332 starb der Burggraf und wurde in Heilsbronn beerdigt. Er hatte fünf Jahre vor seinem Tode 256 Pfund und 5 Schillinge zu seinem „Seelgereth“ dem Kloster zugestellt, welches für diese Summe Gefälle in Merkendorf, Büschelbach und in andern Orten kaufte, aber darüber mit den Söhnen des Burggrafen in Konflikt gerieth, so daß im Jahre 1348 Näheres darüber bestimmt werden mußte, wie beim folgenden Abte berichtet werden wird.

Es ist oben berichtet worden, daß unser Abt, vielfach angefochten, bei dem Kaiser Ludwig, seinem Schirmvogt, Schutz suchte, worauf der Kaiser die beiden Burggrafen Johann II.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)