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unserem Abt und seinem Kloster das Patronat von Hirschau, wie im II. Bd. eingehend berichtet werden wird. Der Abt ließ sich die Schenkung vom Bischof Friedrich zu Regensburg und vom Papst Clemens VI. bestätigen.

In demselben Jahre 1346 war der Kaiser Ludwig in Heilsbronn – sein vorletzter Besuch daselbst. Der Bursarius verrechnete bei dieser Gelegenheit eine Baarausgabe von 470 Talenten. Der Kaiser kam mit großem Gefolge (cum magistro curiae, pincernis, camerariis, cocis, histrionibus), mit der Kaiserin, mit Söhnen und Herzogen. Letztere waren wahrscheinlich die ebengenannten Pfalzgrafen und Herzoge von Bayern. Im darauffolgenden Jahre 1347 war der Kaiser zum letzten Male, und zwar nur wenige Wochen vor seinem Tode, in Heilsbronn. (Über sein Verhältniß zu Heilsbronn siehe Beitr. S. 66–69.) Während dieser seiner letzten Anwesenheit wurde er von unserem Abte um Überlassung des Pfarrpatronats von Kelheim gebeten. Der Kaiser entsprach dieser Bitte, stellte aber die Schenkungsurkunde nicht in Heilsbronn, sondern am 21. Juli 1347 in Feuchtwangen aus. Die Schenkung wurde im Jahre 1370 vom Sohne des Kaisers, und 1400 von seinem Enkel bestätigt. Unser Abt, welcher i. J. 1347 die Bursariusrechnung stellte, verrechnete für die Ausstellung des kaiserlichen Schenkungsbriefes 63 Talente, dann speziell für den Kaiser für lateinischen Wein (vinum latinum) 30 Talente, dann die Ausgaben für das sehr zahlreiche kaiserliche Gefolge. Der Mitanwesenheit der Kaiserin geschieht in diesem Jahre keine Erwähnung, wohl aber eines Herzogs von Sachsen, wahrscheinlich Johann von Sachsen-Lauenburg. In Folge dieser kostspieligen Einlagerungen schloß unser Abt seine Rechnung mit einem Defizit von 432 Talenten 40 dl. ab. Um dieses zu decken, wurde von den Klosterunterthanen in den Probsteien Altmühl (Merkendorf) und Zenn (Neuhof) eine Steuer von 693 Talenten 15 dl. erhoben. Mehreres über Kelheim im II. Bd.

Zu diesen Acquisitionen in Hirschau und Kelheim kam durch unsern Abt eine dritte im Bisthum Regensburg: das Patronat von Kirchtumbach (Beitr. S. 70), ein Geschenk des Pfalzgrafen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)