Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/181

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(sacro sancta synodus generalis Basiliensis, universalem ecclesiam repraesentans) bezeugt dem Abt und seinen etwa 70 Mönchen besondere Huld und Gnade, ertheilt ihnen wegen ihrer devoten und frommen Weltentsagung und ihrer Gastfreundschaft die größten Lobsprüche und bedroht Verächter dieses Erlasses mit der Indignation Gottes und der ganzen Kirche. Durch diesen Erlaß hatte der Abt nicht bloß einen äußern Schmuck errungen: der Mönchsstaat wurde dadurch selbstständiger und weniger abhängig von den Bischöfen. In Folge dieser Errungenschaft ließen sich die Äbte von nun an auf ihren Siegeln mit dem Bischofsstabe und mit der Bischofsmütze abbilden, während die früheren Äbte auf ihren Siegeln mit dem Abtsstabe und ohne Kopfbedeckung dargestellt erscheinen. Eben so ist auch der 1350 gestorbene 17. Abt Friedrich von Hirschlach auf seinem oben besprochenen Gedächtnißbilde dargestellt. Auf einigen von den in Heilsbronn vorhandenen, nach Kötzlers Zeit gefertigten Altarmalereien sieht man unten an denselben diejenigen Äbte abgebildet, auf deren Geheiß die Altarmalereien gefertigt wurden. Die abgebildeten Äbte haben die Bischofsmütze nicht auf ihren Häuptern, sondern neben sich. Die Äbte Wenk, Schopper und Wunder erscheinen auf ihren Portraitbildern im bescheidenen Abtsbarret. Unser Abt konnte zuversichtlich darauf rechnen, in Basel seine Zwecke zu erreichen, weil er dort der Fürsprache des Kaisers, des brandenburgischen Kurfürsten und anderer Gäste seines Klosters im Voraus gewiß sein durfte. 1443 ließ er durch den Abt von St. Egidien und zwei kaiserliche Notare zwei beglaubigte Abschriften von der oben beim 20. Abt besprochenen Urkunde fertigen, worin der Kaiser Ruprecht i. J. 1401 die Klosterprivilegien bestätigt und erweitert hatte. Der Kaiser Sigismund bestätigte schon 1434 d. d. Ulm, 19. Juli, die von seinem Vater Karl IV. und vom Kurfürsten Friedrich I. (avunculum suum) dem Kloster ertheilten Privilegien.

Von den größeren Bauten in Heilsbronn wurde keine durch unsern Abt ausgeführt; doch vollendete er, was sein Vorgänger am Hauptbau der neuen Abtei und an dem Ausbau des

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/181&oldid=- (Version vom 31.7.2018)