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zu der Zahlung, welche für den Bestätigungsbrief an die kaiserliche Kabinetskasse geleistet werden mußte.

Den Familiennamen Kötzel oder Kötzler führte ein Nürnberger Patriziergeschlecht. In der vorgefaßten Meinung, die heilsbronner Äbte seien meist von adeliger Herkunft gewesen, identifizirt Würfel (histor. Nachrichten von Nürnberg II, 730) unsern Abt mit einem in Nürnberg geborenen Patrizierssohn Ulrich Kötzler oder Kötzel. Allein der Abt Kötzler war, den vielen und einstimmigen heilsbronner Aufzeichnungen zufolge, kein Nürnberger, sondern ein Volkersgauer und daher ohne Zweifel kein Patrizierssohn. Würfel wurde in seiner vorgefaßten Meinung vermuthlich dadurch bestärkt, daß 133 Jahre nach dem Tode unseres Abts der nürnberger Losungsschreiber Bernhard Kötzel die Renovatur des Epitaphs unseres Abts beabsichtigte. Das Epitaph war im Jahre 1464 gleich nach dem Tode des Abts gefertigt worden und kostete 6 fl. Wie es nach 131 Jahren beschaffen war, ergibt sich aus einem also lautenden amtlichen Schreiben vom J. 1595: „In den Grabstein des Abts war eine Grabschrift eingesenkt mit dem Wappen, sehr veraltet und etliche Stück davon weggekommen.“ Der genannte Losungsschreiber stellte unterm 10. Nov. 1595 an die damaligen Beamten in Heilsbronn die Bitte: „die veraltete und zum Theil abgegangene Grabschrift auf dem Grabstein des Abts, so des Geschlechts ein Kötzel von Volkerskaw bürtig gewest, verneuern zu dürfen.“ Die Beamten gestatteten die Verneuerung, „sofern die neue Grabschrift der vorigen gemäß gemacht werde; nur möge sie wehrhaft, aufs Kürzest, auch in Messing gegossen und auf den Grabstein gemacht werden.“ Die Ausführung verzögerte sich; denn die Beamten schrieben unterm 6. Juni 1603 an den Losungsschreiber: „Euer Schreiben wegen Verneuerung der Grabschrift haben wir erhalten. Nachdem man aber diese Woche in der Kirch auf die Begrebnuß (des Markgrafen Georg Friedrich) noch allerlei vorzubereiten hat, so wolle der Herr erst nach der Begrebnuß die Grabschrift aufsetzen.“ Vermuthlich erfolgte die Renovatur noch im J. 1603. Der Abt wurde, wie schon beim vorigen Abt erwähnt, dicht an der Außenmauer

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/184&oldid=- (Version vom 1.8.2018)