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Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/207

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Wohlerhalten sind in den anstoßenden Räumen die kunstreich gearbeiteten Holzvertäfelungen, womit unser Abt die Wände und Decken seines Wohn- und Schlafzimmers schmücken ließ. Gleichfalls wohlerhalten ist die schwarze Balkendecke, die unser Abt 1494 mit einem Aufwand von 26 fl. kunstreich schnitzen ließ. Am mittleren der neun schwarzen Balken sieht man den Täufer Johannes mit dem Lamme, Maria mit dem Kinde, einen Kaiser mit Reichsapfel und Scepter, darunter den zweiköpfigen Adler; an den übrigen acht Balken die Wappen des Cisterzienserordens und der Kurfürsten von Mainz, Trier, Köln, Sachsen und Brandenburg.

Die Äbte beabsichtigten bei ihren Kunstschöpfungen, lediglich ihre eigenen Namen auf die Nachwelt zu bringen, nicht aber die Namen der Werkmeister und Künstler, die daran arbeiteten. Sie nannten daher in ihren Aufschreibungen den Namen der Meister und Künstler entweder gar nicht, oder nur nebenbei bei Verrechnung der Kosten. So erfahren wir denn bei Gelegenheit der Kostenverrechnung, daß der Verfertiger der gedachten Gemälde und Schnitzwerke Hans Speyrer von Nürnberg, Hans von Speyer, Johannes de Spira war: ein Künstlername, welcher in den Schriften Doppelmayr’s und Bader’s über nürnberger Künstler nicht vorkommt. Die Schlosserarbeit fertigte Meister Baireutter aus Nürnberg, die Schreinerarbeit Meister Müller und sein Sohn. Ein Konrad Zicklein schrieb für den neuen Altar in der Kapelle ein Missale und erhielt dafür 48 Talente. Weiteres über die neue Abtei wird bei den folgenden Äbten mitgetheilt werden.


b) Restauration der St. Nikolaikapelle in Nürnberg.

Die Kapelle wurde in den Jahren 1490 bis 92 großentheils restaurirt, Mauern, Bogengewölbe und Pflasterung neu gefertigt. Die bedeutenden Kosten zahlte unser Abt meist aus eigenen Mitteln, z. B. im ersten Jahre 1119 Talente = 134 fl. und 2 Talente 16 dl. Der ebengenannte Schlosser Baireutter erhielt pro seris et clavibus ad cistam, in qua reliquiae Sanctorum continentur, 67 Talente 2 dl. = 8 fl., ein Schreiner

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/207&oldid=- (Version vom 1.8.2018)