Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/209

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bild hing um 1600 nicht in der Kirche, sondern im Kapitol an der Grabstätte unseres Abts mit folgender Beischrift:

Hic ego multorum collectrix sum monachorum,
Qui mihi donantur continue et famulantur.
Hos sub mantello, nec eorum quemque repello,
Servo prae dira venturi judicis ira.
Attendas frater, haec est reginaque mater,
Cui tam laetantur servi, constanter amantur. 1495.

Der Maler Hans Speirer, welcher Jahre lang für unsern Abt und dessen Nachfolger arbeitete, war ohne Zweifel auch der Restaurator des in den Beiträgen S. 81 bezeichneten Bildes zum Gedächtniß des Burggrafen und Bischofs Berthold, welcher 1365 starb. Das um jene Zeit gemalte Bild bedurfte nun nach 130 Jahren einer Reparatur, welche 1497, zur Zeit unseres Abts, vollzogen wurde. Es wurde aber augenfällig nicht bloß reparirt, sondern völlig übermalt und erneuert, so daß an die Stelle der ohne Zweifel dürftigen Temperamalerei von 1365 ein schönes Ölbild von 1497 getreten ist: Oben Maria mit dem Kinde; unten der Burggraf und Bischof im Betstuhle kniend; auf einem fliegenden Bande: Maria mater Dei, miserere mei; darunter: An. dom. 1365 die Eufemie virginis obiit reverendus pater, dominus dominus Berchtoldus burgravius de Nuremberg, episcopus eystetensis et sacrae imperialis aule cancellarius, et est hic sepultus cum progenitoribus suis. Et praesens tabula renovata est A. D. 1497. Das Bild hängt jetzt bei Nr. 27.


d) Die Todtentafel für den Markgrafen Sigmund bei Nr. 69.

Im Jahre 1497 zahlte unser Abt 6 fl. pro tabula marchionis circa sepulcrum, nannte aber bei dieser Inskription weder den Markgrafen, zu dessen Gedächtniß die Tafel gefertigt wurde, noch den Verfertiger der Tafel. Ohne Zweifel ist der 1495 gestorbene Markgraf Sigmund (Beitr. S. 110) gemeint, zu dessen Gedächtniß unser Abt die im J. 1853 stark aufgefrischte

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/209&oldid=- (Version vom 31.7.2018)