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Mönche von den Kaisern, Königen und Fürsten bewundert und hochgeehrt, zugleich aber auch wegen ihrer kümmerlichen Verköstigung bemitleidet wurden. Mitleidig machten sie (die Kaiser etc.) in ihren Schenkungsbriefen den Äbten zur Pflicht, alljährlich an den bestimmten Gedächtnißtagen die Mönche besser zu verköstigen. Markgraf Friedrich von Ansbach und sein Bruder Markgraf Sigmund von Kulmbach schenkten, wie oben erwähnt, im J. 1492 unserem Abte und seinem Kloster die von ihnen dem Hans Link in Schwabach für 210 fl. abgekauften Gefälle von zwei Höfen in Breitenlohe. Vom ersten dieser Höfe bezog das Kloster jährlich 3 Sra. Korn, 4 Pfund, 20 Käse und 4 Hühner, vom andern 21/2 Sra. Korn, 70 Heller und 3 Hühner. (Beitr. S. 110 u. 111). Dafür sollte, nach dem Willen der beiden Schenker, zum Seelenheil ihres Vaters Albrecht Achilles, aller ihrer Voreltern und Erben, ihnen selbst zum Trost, zu Ehr und Lob Gottes, alljährlich am Donnerstag vor dem Sonntag Judika und am Freitag darnach ein feierliches Seelenamt an der Herrschaft Altar und Grab gehalten werden. Das dabei zu Beobachtende ist aufs Genaueste vorgeschrieben: „Es sollen vier Kerzen vor der Herrschaft Grab aufgezündet allda brennen die Vigil aus, die dann zumal gehalten werden soll nach Inhalt des Ordens. Freitags darnach sollen nach dem Gesang der Laudes und der Exultabund aber vier Kerzen um das Grab aufgezündet, ein Seelamt auf der Herrschaft Altar gesungen und das vermelt Grab abermals mit vier Kerzen besteckt werden, die das Seelamt ganz ausbrennen sollen. An diesem Jahrtag soll im Refental (Refektorium) zu Pytanz und Ergötzlichkeit Jeder 2 Stück gesalzene Fische, nämlich ein Stück Hecht und ein Stück gebackene Karpfen zu dem Kraut, einen süßen Pfeffer- und ein Stück Lebkuchen, dazu auch Jeder eine Maas Wein, besser denn der gewöhnliche Pfründwein, und einen Semmel bekommen, ohne daß den andern Jahrtagen für die Burggrafen und Markgrafen Abbruch geschehe. Dieses Alles zu halten und zu geben verpflichten sich schriftlich Abt Konrad (Haunolt), Prior Friedrich Keser und das Konvent. Dieser Ding sind Zeugen Abt Konrad; Johann Seyler, der heil.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)