Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/236

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von fünf mit Wein beladenen, nach Heilsbronn bestimmten Wägen. Durch Vermittelung eines Petrus von Aufseß wurden die Wägen freigegeben nach Zahlung von 30 anstatt der repartirten 80 Gulden. 1507 war eine Zusammenkunft in Augsburg zur Schlichtung der Fehde zwischen dem Markgrafen Friedrich und der Stadt Nürnberg. Die Nürnberger, unzufrieden mit der Entscheidung, appellirten an den Kaiser. In demselben Jahre schrieb der Kaiser einen Reichstag nach Konstanz aus. Zur Reise dahin requirirte der Bischof zu Würzburg vom heilsbronner Hofe in Randersacker einen Wagen mit zwei Pferden und behielt das Gespann bei sich in Konstanz von Ostern bis Laurenzi. Einen Hauptberathungsgegenstand bildeten die zerrütteten deutschen Zustände, welche noch bedenklicher wurden, als der einzige Sohn des Kaisers starb. Es ging das Gerücht, der König von Frankreich strebe nach der Kaiserkrone. Auf dem Reichstage wurde beschlossen, daß Maximilian nach Rom ziehen und sich beim Papst Julius II. die Kaiserwürde sichern lassen sollte. Markgraf Friedrich, welcher zu diesem Zuge 35 Reiter und 35 Fußgänger zu stellen hatte, war als kleiner Fürst nicht zum Reichstage berufen worden, gab aber gleichwohl vor, er sei dazu berufen worden und brauche deßhalb Geld. Um dieses zu erhalten, berief er die Landschaft nach Baiersdorf ein und verlangte eine ganze Steuer (instat integram steuram dent). Um die auf Heilsbronn repartirten 1000 fl. erlegen zu können, entlehnte das Kloster 400 fl. und sendete den Betrag durch den Prior und Subcellarius nach Onolzbach, von wo aus dann der Markgraf mit 200 splendit geschmückten Reitern frohlockend (ovanter) nach Konstanz abzog, begleitet von Dreien seiner Söhne. 14 Wägen mit allerlei Geräthen folgten. Die Gespanne waren insgesammt von Stiftern und Klöstern requirirt worden, von Heilsbronn 13 Pferde. Im Sommer 1509 bekriegte der Kaiser Maximilian Venedig. Markgraf Friedrich und sein Sohn Kasimir zogen mit in den Krieg, beseelt von dem Wunsche, den Kaiser nach Rom zu begleiten. 1511 schrieb der Kaiser zur Kriegführung gegen den König Ludwig von Frankreich und gegen Venedig

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/236&oldid=- (Version vom 1.8.2018)