Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/241

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nirgends eine Heilquelle aufzufinden war, Fons salutis, Heilbrunnen nannte, wurde in den Beiträgen erwähnt.


B. Ölgemälde, Schnitz- und Gußwerke für die Kirche.

1. St. Margaretha, Ölbild auf einem Altargehäuse, das erste, welches unser Abt malen ließ. Er bemerkt zwar, daß er 31 fl. dafür zahlte, nennt aber den Maler nicht. Es ist nicht mehr in Heilsbronn.

2. In den Jahren 1500 und 1520 ließ der Abt die beiden Flügel (jetzt bei Nr. 100 u. 102) des St. Bernhardsaltars[1] bemalen, von wem? ist nicht bemerkt. Auf der Außenseite des einen Flügels ist die Hauptfigur auf dem Vordergrunde Maria Magdalena vor dem Leichnam des Herrn. Unten unser Abt kniend, selbstverständlich noch ohne das Bild des Röhrenbrunnens, den er, wie eben berichtet wurde, erst später fertigen ließ. Die Außenseite dieses Flügels wurde 1854 restaurirt, nicht aber die höchst ruinöse Inseite, auf welcher jedoch die Chiffer Ā noch sichtbar ist, vielleicht die des Adam Altdörfer von Regensburg, eines Malers aus Dürers Schule. Auf der Außenseite des andern Altarflügels ist die Kreuzigung dargestellt, 1854 gleichfalls restaurirt. Von der Schrift unter dem Kreuz ist nur Weniges noch lesbar. Sie lautete, den Kopisten von circa 1600 zufolge: O domine Jesu Christe, rogo te per illam amarissimam passionem tuam, quam sustinuisti pro me in cruce, maxime quando anima tua egressa est e corpore tuo. Miserere animae meae nunc et in egressu ejus. An der ruinösen Rückseite dieses Altarflügels erkennt man noch die Abbildung des Innern einer Kirche, vor dem Altar eine Person mit einem Heiligenschein, einen Mann mit einer rothen Mütze, am Altar die Buchstaben .... EMESOH, vielleicht: miserere mei salvator omnium hominum. Die Schnitzbilder im Innern stellen die Heiligen Bernhardus und Franziskus dar; diesen, wie er den Heiland emporhebt. Außerhalb des Altargehäuses waren zwei


  1. Vgl. Stillfried S. 71.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/241&oldid=- (Version vom 31.7.2018)