Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/278

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Pastores anzustellen und die ketzerischen abzusetzen. Reskribirt mir, was ich in eurem Namen weiter thun soll, entweder beim Legaten, oder beim Papst. Aber schreibt eiligst, denn nach vier Tagen reisen wir von hier (Nürnberg) ab. Euer Richter hat mir 5 fl. eingehändigt. Kann ich diese nicht verdienen, so gebe ich sie euch zurück. Eure alte Humanität gegen mich ist bei mir unvergessen. Grüßt in meinem Namen den Richter (Hartung), den Prior (Schopper) und den Granarius. Ex Nurenberga, 22. Apr. 1524. Vestrae reverendae paternitati deditissimus, Johannes Cochleus.“ Ein Postskript besagt: „Ich lege hier bei zwei meiner jüngst in Rom und Straßburg erschienenen Schriften: 1) De auctoritate ecclesiae et scripturae, de fomite peccati contra tertium Lutheri articulum in bulla apostolica damnatum; 2) Ad semper victricem Germaniam. Iterum me recommendo.“ Schon am folgenden Tage beantwortete Wenk dieses Schreiben, aber nicht in Cochläus Sinn. Obgleich wie dieser dem Lutherthum abgeneigt, ging er doch auf den Vorschlag, sein den Ketzern gegebenes Wort zu brechen, nicht ein. Er antwortete: „Ich habe in die Abtretung des Patronats gewilligt nach reiflicher Berathung nicht nur mit meinen Senioren, sondern auch mit dem Abt von Kaisheim. Ich werde mein einmal gegebenes Wort halten und Alles aufbieten, um die versprochene Bewilligung in Rom zu erwirken.“ Er sendete daher abermals ein vom Markgrafen Kasimir befürwortetes Schreiben an den noch in Rom weilenden Markgrafen Johann Albrecht und gleichzeitig ein abermaliges Schreiben an Johann Büren. Allein Rom blieb stumm wie zuvor. Bürgermeister und Rath mahnten unsern Abt aufs Neue durch den Abt von Kaisheim: „Seit der Abtretung sei nun Jahr und Tag vergangen, aber die verheißene päpstliche Konfirmation noch nicht beigebracht, woraus der Stadt Unruhe und Schaden erwachse.“ Wenk erklärte hierauf, daß er alle nur erdenklichen Schritte gethan, aber nichts erwirkt habe; er sei bereit, in Nördlingen, Kaisheim oder Heilsbronn mündlich über die Sache weiter zu verhandeln. Den Bürgermeister Anton Forner lud er auf Freitag nach Laurenzi

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/278&oldid=- (Version vom 1.8.2018)