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Abt den Hergang an die Räthe zu Onolzbach („damit sie nicht möchten gedenken, wir wollten hinter ihnen heimlich handeln und unsern gnädigen Herrn Markgrafen Georg Friedrich für keinen Herrn erkennen“) und bat um Verhaltungsbefehl. Er schrieb u. A.: „Wir haben uns vor S. F. G. (Albrecht) nicht widern können, sondern dem also auf Lichtmeß nachzukommen bewilligt. Solches zeigen wir Ew. Herrlichkeit an und bitten, uns hierin anstatt unseres gnädigen Herrn Markgrafen Georg Friedrich ihr Bedenken gnädiglich mitzutheilen, damit wir solches Fürnehmen mit beider unserer gnädigen Herren Vorwissen ohne künftigen unsern Nachtheil mögen anfangen.“ Wirsing erhielt den erbetenen Verhaltungbefehl schon am folgenden Tage, und zwar mündlich durch den obengenannten Edlen und Vesten Heinrich v. Muslohe, welcher dem Abt in Gegenwart des Priors Folgendes eröffnete: „Regenten und Räthe haben aus eurem Schreiben mit Befremden vernommen, daß ihr wider euer Jurament und Pflicht, beiden Herren gethan, ohne ihr Vorwissen bewilligt habt, daß die alte Religion in allen Punkten dieß Orts, wider kaiserlicher Majestät Deklaration und beider unserer gnädigen Herren gebesserte Kirchenordnung, wieder aufgerichtet werden soll, daraus im Kloster Zertrennung der Schule und anderer Unrath erwachsen wird. Deßhalb ist ihr Bitten und Begehren, daß ihr mit solcher eilender Änderung in Ruhe stehen sollt, bis Herr Markgraf wieder anheim kommt.“ Der Markgraf war bald nach der Konferenz in Neustadt zum Kaiser gezogen. Die Eröffnung und Weisung von Onolzbach theilte der Abt gleich folgenden Tages durch einen Expressen den Räthen in Kulmbach mit und bat um Verhaltungsbefehl, welcher auch umgehend ertheilt wurde. Hauptmann und Räthe zu Kulmbach reskribirten: „Uns befremdet nicht wenig, daß ihr von Regenten und Räthen zu Onolzbach angezogen werdet, als hättet ihr wider euer Jurament, beiden unsern gnädigen Herren gethan, gehandelt, so ihr doch Herrn Markgrafen Albrecht und kaiserlicher Majestät Gehorsam geleistet habt. Die Wiederannahme der alten Ordnung ist mit nichten zur Zerstörung der Schule und zur Förderung andern Unraths, sondern zur Erhaltung

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/448&oldid=- (Version vom 1.8.2018)