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und Aifferung des Klosters beschehen. Ihr habt Niemand Gehorsam zu leisten, als unsern beiden Herren Markgrafen und ihren Erben. Nun seid ihr vom Herrn Markgrafen Albrecht als dem älteren und jetzt einzigen regierenden Fürsten im Burggrafthum Nürnberg beschieden worden, daß ihr, dem Kaiser gehorsam, den Orden, wie er gestiftet, wieder anrichten sollt. In solchem seid ihr dem ältesten regierenden Fürsten zu gehorsamen schuldig, den Regenten zu Onolzbach gar nicht, weil sie keine Fürsten zu Brandenburg sind. Markgraf Georg Friedrich kann seiner wenigen Jahre halben auch noch nichts befehlen. Das Begehren der Regenten und Räthe, mit der Sache zu verziehen bis zur Wiederkunft des Herrn Albrecht, können wir nicht bewilligen; denn die Sache ist vom Herrn Markgrafen Albrecht zuvor endlich beschlossen, nunmehr dem Kaiser angezeigt, auch persönlich mit unserem Herrn und Freund, dem Abt von Ebrach, endlich abgehandelt und ist bereits die Schickung der Personen und die Zeit verordnet. Regenten und Räthen mag es durch euch angezeigt werden, ob sie dabei sein wollen. Länger als bis Lichtmeß darf die Einsetzung nicht verzogen werden, da zu besorgen ist, es werde in Kurzem in Haylsbronn eine Visitation von kaiserlicher Majestät verordnet werden. Wir sind des Versehens, ihr, dem von unserem gnädigen Herrn hierüber besonderer Verspruch, Schutz und Schirm zugesagt worden ist, werdet auf dieses unser Schreiben euch gegen die onolzbachischen Räthe wohl verantworten und darüber endlich Antwort begehren.“ Diese kategorische Erklärung sandte Wirsing ungesäumt nach Onolzbach mit einem Begleitschreiben, worin er Regenten und Räthen vorschlägt: „sich in den Willen des Stärkeren zu fügen, die in Ebrach, Lankheim und Bildhausen zur Klosterrestauration bereits ausersehenen sechs Ordensbrüder in Heilsbronn einziehen zu lassen, onolzbachische Räthe nach Heilsbronn zu kommittiren, um dem Restaurationsakte beizuwohnen, und mit dem Markgrafen Albrecht nach seiner Heimkehr weiter zu verhandeln.“ Die Räthe in Onolzbach ließen die kategorische Erklärung aus Kulmbach unerwidert und befolgten den Rath unseres Abts: sie wichen, wie dieser, der Gewalt und

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/449&oldid=- (Version vom 1.8.2018)