mit dem Kanzler und marschirte unverzüglich weiter gen Augsburg, nachdem 60 Mann, die von Ammerndorf her kamen, zu ihm gestoßen waren. Der Kanzler hielt gute Mannszucht und bestrafte Excedenten, z. B. fünfzehn seiner Reiter, die in dem heilsbronnischen Orte Kleinhaslach fünf Pferde stahlen. Siehe Beitr. S. 158. Gegen Ende des Monats kam der Graf von Wertheim mit acht Pferden an, zog aber gleichfalls eiligst weiter gen Augsburg, zunächst in das Lager bei Ulm. Dann verließ auch der Kanzler das Kloster, begleitet von Wolf von Truppach, Hauptmann von Streitberg, nachdem er unserem Abt eine geschriebene und besiegelte Salva Gwardia eingehändigt hatte. Eine solche schickte Heberlein auch an seine Vögte in Merkendorf und Waizendorf mit dem Auftrage, sie nebst den zwei mitfolgenden Schilden an den Thoren anzuschlagen. Albrecht kam am 5. April in Augsburg an, nachdem der Kaiser bereits aus der Stadt geflohen war. Allein schon nach wenig Tagen trat er den Rückmarsch an, um gegen die fränkischen Bischöfe zu ziehen, besonders aber gegen das ihm verhaßte Nürnberg, welches fortwährend zum Kaiser hielt. In das Fürstenthum Onolzbach eingerückt, requirirte er von Georg Friedrichs Regenten und Räthen etliche hundert Pferde, nicht bittend, sondern drohend mit der Erklärung: „er stehe bereits in Georg Friedrichs Land, nur eine Meile von Onolzbach; man möge bereitwillig die verlangten Gespanne stellen, wenn man in Onolzbach seines Kriegsvolkes gerathen und los und keines Ärgeren gewärtig sein wolle.“ Regenten und Räthe schrieben daher an unsern Abt: „man müsse aus der Noth eine Tugend machen; der Abt möge daher bis Freitag das auf Heilsbronn repartirte Kontingent: fünf vierspännige Rüstwägen mit Zainen, nach Onolzbach schicken; Albrecht habe versprochen, für jedes Pferd monatlich 8 fl. zu zahlen.“ Am 4. Mai erschien Albrecht vor der nürnbergischen Festung Lichtenau. Was Hartung während der folgenden Tage über die Eroberung und Schleifung Lichtenau’s, über Albrecht’s Vorüberzug vor Heilsbronn und Lagerung bei Weiterndorf in sein Tagebuch schrieb, siehe in den Beiträgen S. 159–161. Albrecht
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 454. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/470&oldid=- (Version vom 1.8.2018)