hatte, wie in den Beiträgen S. 149 ff. berichtet wurde, von frühester Jugend an und während seines späteren Lebens oft in dem Kloster geweilt und von demselben viel Gutes empfangen; darum wollte er es auf diesem Zuge nicht belästigen. Doch machte er mit seinen Truppen vor Heilsbronn Halt, „hat unter dem Thor gegessen und einen Trunk gethan, zwei Stunden gerastet“ und dann bei Weiterndorf sein Lager aufgeschlagen. Tags darnach brach er gen Nürnberg auf. Durch seine „Brennmeister“ ließ er die nürnbergischen Ortschaften brandschatzen oder niederbrennen. Unser Abt war außer Stand, dem barbarischen Verfahren seines hohen Gönners gegen die nürnbergischen Hintersassen Einhalt zu thun. Er mußte sich darauf beschränken, das Verderben von seinen eigenen Hintersassen abzuwenden und für sie um Schonung zu bitten; daher seine in den Beiträgen S. 160 mitgetheilten Briefe an die „Herren Brennmeister“. Lichtenau hatte durch diese bereits viel gelitten; nun sollte dort auch das Nichtbrennbare zerstört werden. Albrecht sandte daher aus seinem Lager vor Nürnberg einen brieflichen und gesiegelten Befehl über Heilsbronn an die umwohnenden nürnbergischen Unterthanen, worin diesen bei Strafe des Niederbrennens anbefohlen wurde, das Schloß Lichtenau vollends abzubrechen. Mit dem Vollzug des Zerstörungswerkes betraute Albrecht einen seiner Befehlshaber, Wolf Ruff, über dessen Verkehr und Korrespondenz mit unserem Abt in den Beiträgen S. 159 berichtet worden ist. Während Albrecht im Mai und Juni das nürnberger Gebiet barbarisch heimsuchte, verschonte er möglichst das ihm befreundete Klostergebiet. Gleichwohl verübte sein zügelloses Kriegsvolk auch auf diesem manche Gewaltthat. Daher bat unser Abt den Markgrafen um zwei Trabanten als Salva Gwardia für seine Probstei Neuhof mit dem Bemerken: „Neuhof steht dem Kloster Heilsbronn zu. Deß Orts suchen E. F. G. und derselbigen Amtleute, Reiter, Jäger und Wildmeister, gleichwie zu Heilbronn, ihr Futter und Mahl. Wir bitten daher um zwei Trabanten, damit nicht der dortige ohnehin nicht große Vorrath an Haber und anderem Proviant von E. F. G. Kriegsvolk heimgesucht und der
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/471&oldid=- (Version vom 1.8.2018)