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und wahrheitsgetreu beantworten zu können, ist es nöthig, die darauf bezüglichen ausführlichen aktenmäßigen Verhandlungen einzusehen, welche über das damalige Treiben in den Gemeinden und Familien, besonders in den Pfarrfamilien, Aufschluß geben. Dieser Aufschluß wird im VI. Abschn. gegeben werden. Dort werden wir sehen, daß im ganzen Reformationsjahrhundert auf dem ganzen Klostergebiete das religiös-sittliche Volksleben nicht besser wurde. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde es, in Folge des Krieges, noch schlimmer.




Vierter Abschnitt.
Die Mönche.
Zahl, Herkunft, Heimath, Namen, Kleidung, Verköstigung,
Funktionen, Bildung derselben.
1. Zahl derselben.

Wie groß ihre Zahl zur Zeit der Klosterstiftung war, sagt weder die Stiftungsurkunde, noch eine spätere Aufzeichnung. Jedenfalls war ihre Zahl damals noch klein[1] und wohl bemessen nach dem damaligen Bedarf und nach den damals noch geringen Einkünften. Ihre Zahl mußte vermehrt werden, zuletzt bis auf 72, als im Laufe der Zeit die Zahl der Altäre innerhalb der Klosterkirche, die Zahl der Kapellen innerhalb der Klostermauern und außerhalb derselben (in Ketteldorf, Münchzell etc.) sich vermehrte, neugegründete Probsteien und Verwaltungsstellen (in Bonhof, Neuhof, Merkendorf, Randersacker, Nördlingen, Nürnberg) besetzt, Beichtväter nach Seligenpforten entsendet werden mußten. Im V. Abschnitt werden wir sehen, wie viele Verwaltungsbeamte in Heilsbronn selbst erforderlich waren. Für die nunmehr in größerer Zahl aufgenommenen Mönche erbaute man, da das Klostergebäude


  1. Vermuthlich 12, mit dem Abt 13.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 550. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/566&oldid=- (Version vom 1.8.2018)