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aber bei keinem, daß er ein heilsbronner Mönch gewesen sei. Als Komponisten nennt er z. B. Gombertus, Jachet, Vordelath, Senfel, Pominger, Willant, Lupus, Praiter, Obrecht, Hayn, Brumel, Bontemps, Tanckernach. Bei einigen Gesängen gibt er auch deutsche Texte, z. B.: „Komm heiliger Geist, Herre Gott“ etc. Komponist: Arnoldus de Pruk. Auf der mit 1482 beginnenden Todtentafel wird als tüchtiger Musiker, wenn auch nicht als Komponist charakterisirt: Johann Hegwein, genannt Jubilate, aus Nürnberg, Baccalaureus der Theologie, Probst in Neuhof, in organis et musica non parum instructus.

Daß einige heilsbronner Mönche sich als Kalligraphen auszeichneten, ist oben berichtet worden. Über ihre Leistungen als Maler und Bildhauer kann nichts Zuverlässiges berichtet werden. Es läßt sich nicht ermitteln, ob die schönen Miniaturbilder in den Manuskripten der Klosterbibliothek und die unschönen Temperabilder in der Klosterkirche bei Nr. 3, 25, 41, 121 von Mönchen gemalt worden sind. Von den in der Kirche befindlichen Ölbildern hat keines ein heilsbronner Mönch gemalt. Die oben S. 246 besprochenen, bei Nr. 157, 159, 160, 162, 165 und 166 aufgestellten Statuen soll ein Mönch geschnitzt haben.

Wie die Äbte von Heilsbronn, so schickten auch andere Cisterzienseräbte ihre talentvollsten Mönche zu ihrer höheren Ausbildung auf Universitäten. So war es ihnen durch die Statuta ordinis cisterciensis im Kapitel de Studentibus vorgeschrieben, besonders im Jahre 1334 von Benedict XII. Dieser Papst, laut seiner eigenen Versicherung selbst dem Cisterzienserorden angehörig, verordnete im Einverständniß mit den Äbten Wilhelm von Cisterz, Johann de Firmitate und Reynald von Morimund Folgendes: „Cisterziensermönche sollen wie bisher, so auch künftig, in Paris studiren; aber auch in Oxford (Engländer, Waleser, Irländer, Schotten), in Bologna (Italiener), in Salamanca (Spanier und Portugisen), in Montpellier (Franzosen) und in Metz (Deutsche, Alemani). Aber die vornehmste Bildungsschule sei und bleibe für alle Nationalitäten Paris, locus celeberrimus et fons omnium studiorum.“ Dieser Erlaß trägt

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 572. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/588&oldid=- (Version vom 1.8.2018)