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den Schießgesellen waren auch einige Pfarrer (presbyteri seculares). Einer derselben lief unvorsichtigerweise in die Schußlinie, wurde von einer Blaserohrkugel getroffen und verlor dadurch das linke Auge. Nun sollte der Mönch Johann Korner, welcher die Kugel entsendet hatte, bestraft werden. Da man aber über Strafart und Strafmaß sich nicht einigen konnte, so bat man beim römischen Stuhl um Entscheidung. Papst Paul II. entschied in einer an den Probst zu Onolzbach gerichteten Bulle wie folgt: „Da Johannes Korner, unser geliebter Sohn, Mönch in Heilsbronn, den Pfarrer nicht vorsätzlich verwundet hat und den Vorfall innig bedauert, so absolviren wir ihn; doch sollen ihm Pönitenzen auferlegt werden. Datum Rome Id. Jun. anno 1470, pontificatus nostri sexto.


C. Verwaltung.

Die Vorstände der fünf Klostergerichte in Bonhof, Neuhof, Merkendorf, Waizendorf und Windsheim waren zugleich Verwaltungsbeamte, welche Geld- und Naturalgefälle einnahmen, nach Heilsbronn ablieferten, Ausgaben bestritten und Rechnung stellten. Sie hatten unter sich ihre Schultheißen, Förster, Pächter etc. an verschiedenen Orten ihres Bezirks. In den Klosterhöfen zu Nürnberg, Nördlingen und Randersacker fungirten stabil exponirte Mönche als Verwaltungsbeamte. Über alle diese auswärts fungirenden Beamten wird unten im VII. Abschn. bei den genannten Orten Näheres berichtet werden. Jedem derselben war ein in Heilsbronn wohnender Mönch vorgesetzt, an welchen er abliefern, welchem er Rechnung stellen mußte. Fast jeder von diesen in Heilsbronn selbst wohnenden Verwaltern administrirte zugleich eines der Anwesen, welche in und zunächst bei Heilsbronn entweder schon zur Zeit der Klosterstiftung, oder späterhin Klostereigenthum geworden waren. Hier unter Nr. 1 bis 21 die Titel und Funktionen dieser Administratoren:

1) „Der Gastmeister, Magister hospitum,“ ein Mönch, gewöhnlich ein Laienbruder, (z. B. der oben beim 25. Abt genannte Vollstrecker einer Hinrichtung, Konrad Haugk), verwaltete

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 594. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/610&oldid=- (Version vom 1.8.2018)