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Der Name des Vogts oder seines Gutsherrn ist nicht genannt. 1518 wurden dort 46 Fuder gekauft und dem Vogt oder Dorfmeister Lebkuchen verehrt (pro libetis honorando praefectum in ippesheim et hospitem in pullnheim 2 talenta). 1523 wurden daselbst 530 Eimer gekauft. Die Mostfuhren gingen von Ippesheim, Bullenheim und Reusch über die heilsbronnischen Haltstellen Weigenheim und Neuhof. Auch an der Tauber (Königshofen, Niklashausen, Marbach) und am Neckar kaufte man Most. Die Preise waren verschieden. 1476 zahlte man für das Fuder in Randersacker 6–12 fl., in Humbrechtsau 4 fl.; 1483 in Reusch 6–7 fl.; 1490 in Külsheim und Wibelsheim für den Eimer 11 Talente; 1493 für das Fuder an der Tauber 15–17 fl. Vinum latinum und andere fremdländische Weine für hohe Gäste im Burggrafenhause wurden nur selten gekauft und niemals ohne Lebkuchen kredenzt. Den Ankauf dieser theuren Sorten besorgte nicht der Cellarius, sondern der Bursarius. Bier wurde im Kloster und in den Wirthshäusern auf dem Klostergebiete wenig getrunken, daher war damals noch keine Brauerei in Heilsbronn. In dem weinarmen Jahre 1517 bezog der Cellarius 30 Fuder Bier von Schwabach, das Fuder Winterbier zu 5, Sommerbier zu 62/3 Gulden.

15) „Der Unterkellner, Subcellarius,“ ein Mönch (z. B. die nachmaligen Äbte Stromer und Wegel), hatte keine Ökonomie an Ort und Stelle, aber bisweilen auswärts einen Klosterhof, oder Gülten und Zehnten (z. B. in Waldmannshofen und Sainsheim) zu administriren. Wein- und Kellergeschäfte besorgte er nicht, sondern das domus coquinae, d. h. nicht die Küche, sondern das Speisegewölbe. Die darin vorhandenen Gegenstände waren Fische, Krebse, Butter, Schmalz, Käse, Eier, Honig, Reis, Mandeln (amigdala), Weinbeeren, Zucker, Rosinen (uvae passae), Feigen, Pfeffer, Zimmtröhren, Gewürznelken, Muskatblüthe, Ingwer, Salz, Senf, Zwiebeln, Safran, Seife. Der Subcellarius erhielt jährlich vom Bursarius und von den übrigen Offizianten einen Geldbeitrag, kaufte dafür die genannten Gegenstände, welche er dann gegen Zahlung an die übrigen Offizianten

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 602. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/618&oldid=- (Version vom 1.8.2018)