Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/625

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Haber dominae Marchionissae (Else) in Swobach.“ 1430 verrechnet der Granarius Schwab über 1100 Sra. Getreide, die er dem Kurfürsten im Hussitenkriege geliehen hatte: dann bis 1439 sehr viele Fuhren für den Kurfürsten „ad ducendum die Puchsen gein Warmebad, ad dominum Regem gein Eltman und Eger, Fuhren in die Mark, gein Eger et pro expugnatione castri in Swenperg,“ endlich: „den Medicus Georius des Kurfürsten von Nürnberg nach Cadolzburg zu führen.“ 1440 lieferte der Granarius ad exequias Marchionis 28 Sra. Keine dieser Ausgabspositionen ist von einer mißliebigen Bemerkung des Granarius oder seines Rechnungsrevisors begleitet. Erst später, als der Sohn Albrecht Achilles und der Enkel Friedrich nicht mehr, wie die Eltern und Großeltern, baten, sondern forderten (Beitr. S. 94), liest man am Rande der Granariusrechnungen ein unmuthiges: „O Marchio!“ Das Geschäftslokal des Granarius, – Granaria, Kornschreiberei, – jetzt Hs.-Nr. 15, an der südlichen Ringmauer angebaut, ruhte auf zwei Spitzbogen und diese auf einer drei Fuß dicken Sockelmauer. Der Abt Bamberger ließ das Haus aus Eichenholz fast neu aufführen, zeuge der Jahrzahl 1516 im obern Tennen an einer eichenen Dachpfette; daneben eine vermauerte Thüre, von welcher aus eine Treppe an der Ringmauer hinabführte. Es war mit dem Nachbarhause (Hs.-Nr. 14) durch einen Gang verbunden, wurde 200 Jahre später dem Konrektor zur Wohnung eingeräumt und bei dieser Gelegenheit beschrieben, wie folgt: „Ein sehr weitläuftiges, unbequemes und bußwürdiges Gebäude. Das Hinterhaus ist durch einen großen Gang an das Vorderhaus gehängt. Das Hinterhaus enthält eine Stube, ein Stüblein und zwei Kammern, alles sehr baufällig, unten Holzlege oder Stall. Im Vorderhaus sind drei Stuben, Keller, Stall, Backofen und Holzlege.“ In Folge der im XIV. Abschn. zu besprechenden Güterverschleuderung wurden diese ruinosen Baulichkeiten nach langer Feilbietung i. J. 1720 vom Schneider Schauer und zwei andern Ortseinwohnern (Dürnbach und Flurer) gekauft und zu Wohnungen eingerichtet.

20) „Der Burschner, Bursarius,“ ein Mönch (z. B. die

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 609. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/625&oldid=- (Version vom 1.8.2018)