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Wachteln, Lerchen, Enten, Krammetsvögel und andere kleine Vögel, auch Rehe. Die vom Kloster bestellten „Waidmänner“ sorgten dafür, daß der Kleinwildstand nie gehegt, nie ungebührlich vermehrt und dem Landmann nie schädlich wurde. Es ergab sich bei manchem Jagen, daß man nur zwei Rehe und Hasen schoß, oder auch gar kein Stück sah. Die Wildbahn umfaßte alle zunächst um Heilsbronn gelegenen Fluren und Waldungen, erstreckte sich südlich bis an die Aurach, nördlich bis gegen Kadolzburg, Roßstall, Ammerndorf und Buttendorf, östlich gegen Schwabach bis Prünst und Gaulnhofen. Wie bei der hohen Jagd, so ergaben sich auch bei der niedern oft Kollisionen mit den benachbarten Edelleuten. In seiner Wildfuhr hatte das Kloster zehn Gigerte, Vogelheerde (z. B. auf dem betzendorfer Rangen, in der Kohlengrube, am Kettelbach), wo kleine, zur Speise dienende Vögel mit Garnen gefangen wurden. Diese Vogelherde wurden an benachbarte Unterthanen, „Klostervogler“, gegen einen geringen Pacht verliehen mit der Auflage, daß die gefangenen Vögel gegen festgesetzte Belohnung abgeliefert werden mußten, anderweitig aber nicht verkauft werden durften. Das Kloster besaß auch in seinen Wildfuhren bei Neuhof und Merkendorf einige Vogelheerde. Die hohe Jagdgerechtigkeit erwarb das Kloster auf seinem Gebiete nirgends, in seinem Amte Waizendorf auch nicht die niedere Jagd.


23) Betrieb und Verwaltung der Fischerei.

Das Kloster acquirirte nach und nach 93 Weiher, und zwar 40 im Amte Waizendorf, 6 in der Nähe von Merkendorf, 15 in der Probstei Neuhof, 32 in der Probstei Bonhof. Über die Weiher bei Neuhof und Waizendorf siehe unten Abschn. VII B, a und D, b. Die bei Merkendorf hießen: Dürrnhofer-, Weisbacher-, Neudorfer-, Säg-, Heglauer- und Wattenbacher Weiher; die um Heilsbronn: Bad-, Weiterndorfer-, Ober- und Unterkettelbacher-, Breit-, Alt- und Kleinauracher-, Aicher-, Mausendorfer-, Neuseser-, Wernsbacher-, Betzendorfer-, Haslacher-, Geichsenhofer-, Reuterseicher-, Esbacher-, Neuheiligen-, Schindel-, Eberles-, Ludhorn-,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 628. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/644&oldid=- (Version vom 31.7.2018)