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22. Jan. 1587. Über das Verhalten der Dienstbothen in Heilsbronn schrieb Cornberger in einem seiner letzten Berichte an die markgräflichen Räthe: „Nichts will einen Fortgang gewinnen; allenthalben geht es im alten Trapp. Das Gesinde gibt wenig auf mein Gebieten und Verbieten. Alt und Jung, Jedes thut seines Gefallens, was es will. Ich halte dafür, daß mit den jetzigen Knechten, welche des Müßiggehens gewohnt sind, keine Ordnung zu machen sein wird. Derwegen ich bedacht, die uns gehorsamen, halsstarrigen und nichtsnutzigen Knechte abzuschaffen und andere zu bestellen, mit welchen der Herrschaft Bestes geschafft wird.“


d. Die Schopper’sche Schule.

Es herrschte in derselben während ihres 48jährigen Bestehens zu keiner Zeit ein reges reformatorisches Leben, wie oben bei den sieben letzten Klosteräbten berichtet wurde. Während der ersten Jahre waltete noch der Geist ihres Gründers Schopper und ihres ersten Schulmeisters Gerstorfer, den wir nachher unter e. als ersten Klosterprediger kennen lernen werden. Allein schon im 6. Jahre des Bestehens der Schule verließ Schopper Heilsbronn und 3 Jahre darauf auch Gerstorfer. Die ganze Herde zählte nur 12 bis 20 Schäflein, aber auch unter diesen wenigen manches räudige. Auf Gerstorfer folgte Seb. Flock, der 2. Schulmeister, welcher aber bald wieder wegzog. Ihm folgte J. Salzer, der 3. Schulmeister, welcher nur anderthalb Jahre blieb. Ihm folgte Magister J. Drachenfuß, der 4. Schulmeister, welcher schon nach einigen Monaten wegzog. Magister Kaspar Othmair, der 5. Schulmeister, wirkte kaum ein Jahr lang in Heilsbronn, wurde dann Kanonikus in Onolzbach, lebte ganz der Musik und heirathete eine Tochter des Richters Hartung. Kränklich geworden, ließ er sich in das Spital der heilsbronner Mönche, in den heilsbronner Hof nach Nürnberg bringen, wo er starb. Seine Leiche wurde über Heilsbronn nach Ansbach geführt und dort in der Kirche zum h. Kreuz beerdigt. Einiges Nähere über ihn und seine beiden Vorgänger siehe oben beim 29. Abt Greulich. Adam

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/107&oldid=- (Version vom 31.7.2018)