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Nach ihm besaß das Wirthshaus sein Schwiegersohn Weber, dann dessen Schwager Jak. Koen, Vogt zu Neuhof, dann Nik. Wendlein, dann L. Förster, welcher den ganzen 30jährigen Krieg durchlebte und in demselben seine Habe verlor; dann V. H. Oswald, ein oft bestrafter Injuriant und Raufer, welcher 1692 das Anwesen an den obengenannten G. Humbser verkaufte. Dieser erbaute unterhalb des Wirthshauses die Malz- und Mehlmühle.

Die Brauerei errichtete 1602 der obengenannte Wendlein in seiner Hofrait. Die Brauer in Schwabach (damals die größten Bierproduzenten im Fürstenthum) thaten Einsprache, aber vergebens. Verwalter und Richter in Heilsbronn stellten der Regierung vor: „Die Errichtung einer Brauerei in Bonhof sei in diesen bösen Weinjahren Bedürfniß und für das Staatsaerar vortheilhaft; Schwabach liefere nicht genug und zum Theil schlechtes Bier, weßhalb manche markgräfliche Wirthe gezwungen seien, ihren Bedarf bei fremden Herrschaften, z. B. in Lichtenau und Eschenbach, zu nehmen, wodurch dem markgräflichen Aerar das Ungeld entgehe.“ Bei den damaligen Territorialverhältnissen waren Lichtenau und Eschenbach allerdings – Ausland. Im 30jährigen Kriege wurden von den 15 damals in Bonhof vorhandenen Anwesen 5 eingeäschert, die übrigen 10 blieben während des ganzen Krieges bewohnt.


6. Altendettelsau,

ein Weiler, eine Stunde von Heilsbronn. Aus der soeben bei Bonhof und oben beim ersten Abt Rapoto besprochenen päpstlichen Bestätigungsbulle von 1141 erhellt, daß das Kloster schon in der ersten Zeit seines Bestehens Güter in Tetelesouue (nicht Neuendettelsau, sondern Altendettelsau) erwarb. Der 19. Abt Arnold kaufte in den Jahren 1364 und 70 einen Hof, zwei Gütlein und Gefälle daselbst von Konrad Pfinzing zu Nürnberg und von der Adelsfamilie Weitersdorf. Von diesen Objekten standen dem Bisthum Würzburg lehensherrliche Reichnisse zu, welche aber der Bischof auf Bitten des Abts dem Kloster überließ: quod favor personis religiosis debetur. Nach und nach wurde der ganze Ort heilsbronnisch.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/142&oldid=- (Version vom 1.8.2018)