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an, schlug ihn im Angesicht der Leute zu Boden, daß er zwischen die Grabsteine hineinfiel, kniete auf ihn, schlug ihm in’s Gesicht und zwei Zähne ein. Der Ortsammann zeigte es dem Verwalter und Richter zu Heilsbronn an, vor Allem dem Fraischamt in Kadolzburg, worauf der Vogt mit zwei Reitern kam, Augenschein nahm und den Pfarrer vorerst bis auf Weiteres in’s Pfarrhaus konsignirte. Zugleich baten der Dorfsamman und die Gemeinde, einen Pfarrer, der die Leute so mörderisch traktire, von ihnen zu zu entfernen.“


9. Ansbach,

Onolzbach, kam in Folge des oben beim 13. Abt Heinrich und in den Beiträgen S. 217 besprochenen Dornbergischen Testaments 1291 an die Grafen von Oettingen. Der Abt Heinrich, Mitexekutor des Testaments, erhielt nach dem Willen des Testators Wolfram von Dornberg zwar an einigen Orten dornbergische Güter, aber keine in der Stadt Onolzbach. Auch in der Folgezeit machte das Kloster Heilsbronn nur unbedeutende Acquisitionen daselbst. Von einem dortigen Garten bezog es alljährlich drei Pfund Wachs laut einer Urkunde, welche 1295 vom Dekan Berthold dem ebengenannten Abt zugestellt wurde. Der Garten lag am Schleifweg beim Hause eines Ulr. Summer und gehörte der Bürgersfrau Margaretha Gensler, welche ihn durch Legat an die onolzbachische Kirche vergabte, aber die Kirchenpfleger verpflichtete, die drei Pfund Wachs alljährlich nach Heilsbronn zu liefern. 1331 verkaufte Graf Ludwig von Oettingen die Stadt Ansbach an den Burggrafen Friedrich IV. Siehe oben bei dem 16. Abt Gamsfelder. Die Verhandlungen darüber fanden in Heilsbronn statt; das Kloster erhielt aber bei dieser Gelegenheit keinen Besitz in der Stadt.

Eine der 37 Pfarrstellen, welche das Kloster Heilsbronn zu verleihen hatte, war das Vikariat beim St. Katharinenaltar in der Gumbertuskirche zu Onolzbach. Es wurde i. J. 1311 gestiftet und datirt, nicht vom Kloster Heilsbronn, sondern vom damaligen Kantor bei St. Gumbertus, Heinrich, nachmals Stiftsdekan. Auf Ansuchen des Kantors urkundete der Bischof

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/155&oldid=- (Version vom 1.8.2018)