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und Ansbach längst eingeführt war. Das Präsentationsschreiben des 29. Abts Greulich lautete: „Venerabilibus vivis, Decano et capitulo ecclesiae S. Gumberti. Nos Georgius Abbas in Fonte salutis. Ad vicariam S. Catherinae in vestra ecclesia per obitum Gaspari Merkelo vacantem, cujus collatio et praesentatio ad nos pertinere dignoscitur, Conradum Preussen praesentamus, orantes eum instituere ac investire“ etc.

Wie in Würzburg und Nürnberg, so erwarb das Kloster auch in Onolzbach einen Hof, aber in ganz anderer Weise und weit später, als dort. Es ist oben beim 26. Abt Wenk berichtet worden, wie theuer das Kloster den vom Markgrafen Kasimir beim Ausbruch des Bauernkrieges erbetenen Schutz bezahlen mußte. Der Markgraf wies die Mönche an, die den Aufrührern verhaßte Kutte abzulegen, das Kloster zu verlassen und in ihrer Heimath den Kriegssturm abzuwarten. Dem Abt Wenk wies er Ansbach als Asyl an; die Verwaltung des Klostergutes übernahm er selbst. Leicht hätten Kasimir und Georg für den Abt auf die kurze Kriegsdauer eine Interimswohnung in Ansbach ausmitteln können. Allein ihr Absehen ging dahin, bei dieser Gelegenheit durch Ankauf eines Hauses auf Kosten des Klosters größeren Raum für ihre „Harnaschkammer“ zu gewinnen. Sie wiesen daher den Abt an, das an ihre Rüstkammer stoßende, theilweise schon von ihnen zu diesem Zweck benützte Haus zu kaufen. Das Haus war alt und baufällig, daher der Kaufpreis gering. Die Markgrafen verfügten nun wie folgt: „Wir Kasimir und Georg etc. Nachdem wir in der Unterthanen Empörung, so noch nicht gestillt ist, unser Stift St. Gumbertus neben andern Klöstern und Stiftern aus redlichen beweglichen Ursachen zu unsern Handen einnehmen lassen und sich indeß zugetragen, daß unser Rath, Doktor Valentin Kifer, Chorherr vorgemeldten Stifts, sein Kanonikat abgeben und seinen Chorherrnhof, darin unsere Eltern und wir lange Jahre bisher unsere Harnaschkammer gehabt, nicht länger behalten will, so haben wir dessen Hof mit aller Zubehör für 192 fl. erkauft und unserem Rath und Gevatter, Abt Johannes (Wenk) von Heilsbronn eingegeben, denselben sein Lebenlang an unserer

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/157&oldid=- (Version vom 1.8.2018)