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Kaiser, welche oft nach Heilsbronn kamen, möchten mißliebig berührt werden beim Anblick des Bildes, welches einen Kaiser darstellt, der sich als reumüthiger Sünder vor einem Bischof demüthigen mußte. Die Ölbilder auf der Inseite der Altarflügel zeigen Legenden aus dem Leben des Bischofs Ambrosius: Heilung eines tauben Bettlers durch einen Kuß, Wiederbelebung eines vom Galgen Gefallenen, Austreibung von Teufeln.

Ludwig von Eib, von den Mönchen in ihren Rechnungen bald Magister Curiä, bald Hofmeister, bald Hausvogt titulirt, war, wie sein fürstlicher Gebieter, ein stabiler Gast im Kloster, von welchem er, wie sein Gebieter, oft Geschenke erhielt. Fast alljährlich kehren die Ausgabspositionen wieder: Pro propina Marchioni 20 fl.; Magistro curiae 2 fl. Oft leistete das Kloster ihm und seinen Angehörigen Fuhren aller Art, z. B. 1448: „Die Hofmeisterin gen Einsiedeln (Wallfahrtsort in der Schweiz) zu führen.“ Der Altarstein wurde 1857 völlig abgetragen; er stand dicht am Nassauischen Sarkophage bei Nr. 153. Die Eibischen Grabdenkmale waren insgesammt nicht in der Ritterkapelle, sondern vor und neben dem besprochenen Eibischen Altar. Von den vielen Eibischen Todtenschilden, deren 12 an der zunächst beim Altar stehenden bizantinischen Säule hingen, ist nur der jetzt in der Ritterkapelle aufgehängte noch vorhanden; von den vielen Grabsteinen nur der bei Nr. 81 horizontal liegende Sigmund’s von Eib († 1492), daneben die kleine Messingtafel für Hans Christoph von Eib († 1551), und bei Nr. 109 der senkrecht stehende Grabstein Ludwigs von Eib († 1521). Bei den Aufgrabungen i. J. 1855 fanden sich unter der Pflasterung mehrere Bruchstücke von den obenbeschriebenen Grabsteinen, z. B. die linke Hälfte von dem Leichenstein und der Statue des 1564 verstorbenen Ludwig; ferner Bruchstücke von einem Martin von Eibischen Grabstein.


21. Geichsenhof,

ein Bauernhof (jetzt zwei) zwischen Heilsbronn und Windsbach, vor 600 Jahren Geseze, später Gissendorf, Geissendorf, Geissenhof,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)