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zu Glizendorf an das Closter, angesehen der Freundschaft, die wir haben zu denen von Halsprunn und haben ihnen geeignet das Gut.“ Verkäufer des vierten und fünften Hofes in Glaizendorf (1446 und 1454) waren Hans Eisenmann und Pangraz Imhof von Nürnberg, Vormünder der Barbara Köler, Tochter Sebald Kölers zu Nürnberg, nachmals verehelichte Pewrlein zu Nürnberg. Der 22. Abt Kötzler zahlte für beide Höfe 403 Gulden und ließ die Kaufbriefe durch Wernherr von Parßperg, Ritter und Schultheiß zu Nürnberg und die Schöffen ausstellen. Über die Acquisition des sechsten Gutes in Glaizendorf gibt folgender Eintrag im Anniversarienkalender am 1. Februar Aufschluß: Anniversarium Bertholdi Pfinzinger, civis Nurnbergensis et Gutte, uxoris suae, de bonis in Glitzendorff. Die genannten Eheleute schenkten dem Kloster Gefälle von dem dortigen Scherzershofe. Bulenhofer in Ketteldorf schenkte dem Kloster 1 Talent jährlich von einem Gute in Gleizendorf zur Feier seines Jahrtages.

Die St. Mauritiuskapelle in Glaizendorf betreffend bezeugen Pfarrer Pet. Lefflinger zu Petersaurach und Seytz Vitzheil, gesessen zu Vestenberg, in einem von ihnen besiegelten Pergamentbriefe von 1435: „daß die Herrschaft von Heideck gestiftet hat, daß in der Kirche daselbst in der Woche eine Tagmesse gehalten werde, für welche jeder Pfarrer zu Petersaurach aus dem Gottshaus zu Glaizendorf 1 Sra. Korn etc. erhalten soll.“ Der Rechnung von 1569 zufolge erhielt der Pfarrer von Petersaurach jährlich aus der glaizendorfer Kirchenstiftung 2 Sra. Korn, 4 Käse, 50 Pfennige und 30 Pfennige für Kirchweihwein, wofür er den Katechismus zu halten hatte. Die Kirchenkasse bezog Grundgefälle von Wikleskreut, Bruckberg etc. und bestritt damit die Baulichkeiten an der Kapelle. Aus dieser wurde zweimal der Kelch sammt etlichem Geld, auf 200 fl. geschätzt, gestohlen. Gleichwohl war der Vermögensstand erwünscht, der Kassebestand alljährlich über 100 fl. Im Jahre 1612 konnten 559 fl. ausgeliehen werden. Während der ersten 12 Jahre des 30jährigen Krieges trat bezüglich der Einnahmen und Ausgaben keine Störung ein.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/203&oldid=- (Version vom 1.8.2018)