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Bischofs Antonius von Bamberg und des Kurfürsten Albrecht an den 22. Abt Kötzler Güter, Gülten und die Mühle zu Triebendorf. Ein dortiger Schneider schenkte seine Güter dem Kloster und lebte als Pfründner in Heilsbronn; daher im Vigilienbuch beim 27. April der Eintrag: Est anniversarium patris et matris Henrici Flocken, sartoris nostri et praebendarii nostri de bonis in Tribendorf. Über die Entstehung der dortigen Kapelle und der Jahrmärkte kann nichts berichtet werden. Die Jahrmärkte betreffend schrieb der letzte Abt Wunder: „Das Wirthshaus im benachbarten Bonhof (s. dort) kaufte 1569 Hein. Weber, welcher vorstellte: Zu Triebendorf, wo bloß drei Höfe sind, werden jährlich drei Märkte gehalten, die aber Niemand mehr besucht; keiner währt über eine Stunde. Ich habe mit schweren Kosten die Schenkstatt zu Bonhof gekauft und bitte, die drei Märkte nach Bonhof zu verlegen.“ Der Abt vernahm die Besitzer der drei Höfe, welche erklärten: „daß sie über die Entstehung der drei Märkte nichts wüßten und gegen die Verlegung zweier Märkte nichts einwendeten, wenn man ihnen den dritten am Tage Matthäus, ihrer Kirchweih, ließe.“ Der Abt sandte diese Erklärung an den Markgrafen Georg Friedrich mit folgendem Beibericht: „Zu Markt Triebendorf oder Merckendorf, wie es oft genannt wird, war vor Alters ein feiner Flecken mit drei großen Jahrmärkten. Der Flecken ist vermuthlich durch Hinfälligkeit der Inwohner also in Abnahme und die Güter in Ödung gerathen, daß die Herrschaft Hailsbrunn alle Güter daselbst in drei Höfe getheilt, auch zu den drei Höfen noch drei Köblersgüter gemacht hat. Die drei Märkte sind sehr gering und ist dem Kloster damit nichts gedient. Es dürften daher dieselben auf andere des Klosters Flecken zu verlegen sein, z. B. zwei nach Bonhof und einer nach Weißenbronn, wodurch das Kloster und die Orte mehr Umgeld und größeren Nutzen haben würden.“ Der Markgraf verfügte, daß an jedem der drei genannten Orte ein Jahrmarkt gehalten werden sollte. Demzufolge wurde in Triebendorf fortan nicht mehr dreimal, sondern nur einmal jährlich Gottesdienst gehalten. Lokalkirchenvermögen war nicht vorhanden. Die baufällige

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)