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Freilassung des Arrestanten. Ein anderer Streit wurde in Scheckenbach selbst geschlichtet. Im Erkenntniß hieß es: „Wir Ludwig von Hohenloch bekennen, daß für uns kommen ist in das Gericht zu Scheckenbach auf der Eben am Donnerstag vor dem Heiligenkreuztag Bruder Johann, Probst zu dem Neuenhof, von seines Klosters Halsprunn wegen, und Friz von Steten andererseits. Dieser klagt, daß ihn der Probst wegen seiner Huben in Scheckenbach und an seinem Hof in Galmarsgarten wegen des Zehnten hindere. Klagbeantwortung des Probsts durch die drei mitgebrachten Zeugen: Eberhard von Külsheim, Hermann von Bernheim und Otto Lesche. Frage an die Gerichtsbeisitzer, die Herren Lupold Küchenmeister (von Nortenberg), Friedrich von Gattenhofen, Eberhard von Külsheim, Crafft von Gattenhofen und Hermann von Bernheim. Diese sprachen aus auf ihren Eid, daß die Huben, Höfe und Güter des Klosters zehntfrei, ledig und eigen seien.“ Dieser Entscheid wurde dem Kloster unter Ludwigs von Hohenlohe Insiegel zugestellt.


10. Frauenthal,

Cisterzienser-Nonnenkloster bei Equarhofen, hundert Jahre später als Heilsbronn gestiftet. Visitatoren und Beichtväter in diesem Kloster waren nicht die Äbte von Heilsbronn, sondern die Äbte des nahe bei Frauenthal gelegenen Cisterzienserklosters Brumbach. Das Kloster Heilsbronn erwarb einige Gefälle in der Frauenthaler Markung, darunter auch von Grundstücken, welche dem Nonnenkloster gehörten. Die Nonnen waren bei der Entrichtung dieser Gefälle bisweilen säumig, oder, wenn es sich um Zehnten von „Heidegerten“ (Neubrüchen) handelte, renitent, was manchmal Kollisionen und Prozesse herbeiführte. Bisweilen erholten sich die Klosterfrauen auch Raths in Heilsbronn, z. B. 1527 beim 26. Abt Wenk in folgender Angelegenheit: Nach dem Tode einer Äbtissin in Himmelthal fanden die dortigen Nonnen in ihrer Mitte keine, die sich zur Äbtissin eignete. Sie baten daher die Äbtissin Magdalena in Frauenthal, eine dortige Schwester, die sich zur Äbtissin eigne, nach Himmelthal abzuordnen. Magdalena

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/407&oldid=- (Version vom 31.7.2018)