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berichtete: „der große Baumgarten koste mehr als er eintrage.“ Der Rath wurde befolgt; daher in der Amtsrechnung von 1668 folgende Einnahmsposition: „2000 fl. von dem sogenannten Baumgarten-Wirthshaus in Würzburg, welches von hochfürstlicher Herrschaft nach zweijähriger Handlung endlich an Bürgermeister und Rath verkauft wurde um 2000 fl. und 2 Fuder Wein.“ Bei dem Verkauf wurden die Urkunden von 1277, 1293 und 1312, die Acquisition, Steuer- und Zollfreiheit des großen Baumgartens betreffend, nach Würzburg extradirt. Schon 100 Jahre zuvor beabsichtigte man, den großen Baumgarten zu verkaufen. „Hofmarschall Wilhelm von Grumbach hatte 1546 Lust dazu“; späterhin der Prälat von Schwarzach, der Kurfürst von Mainz, auch der Graf von Schwarzenberg, welcher durch seinen Schultheiß von Marktbreit mit Heilsbronn verhandelte; allein diese Verhandlungen zerschlugen sich. „Unter dem Bischof Julius haben sich keine Käufer gefunden, weil unter seiner Tyrannei ohnehin viel Güter feil worden sind.“

Über ein Pfarrpatronat, welches Heilsbronn in Würzburg besaß, ist Folgendes zu berichten. Der 13. Abt Heinrich von Hirschlach (s. dort) stiftete i. J. 1302 bei St. Kiliansaltar im Chor der Domkirche ein Vikariat, eine Frühmesse, „das Klein-Erfurt“ genannt, und dotirte dieses mit 24 Mltr. Korn und 120 Pfund Heller. 1297 hatte der Kanonikus Philipp von Danneberg 30 Malter Korngült von der Äbtissin des heidingsfelder Klosters de Paradysio gekauft. 1302 kam diese Gült von dem Kanonikus an den Abt Heinrich, welcher 24 Mltr. davon zur Stiftung der gedachten „Domvicarei“ verwendete. 1312 kaufte der Abt einen Hof und zwei Häuser (die Gefälle davon) in Würzburg gleichfalls zur Dotirung des Vikariats. 1350 fügte der 17. Abt Friedrich von Hirschlach die Gefälle von fünf Mgn. Weinbergen hinzu, welche er in der Markung von Randersacker gekauft hatte. War das Vikariat erledigt, so präsentirte der jeweilige Abt von Heilsbronn den von ihm ernannten Nachfolger dem Bischof zur Investitur, z. B. der 25. Abt Bamberger (s. dort), dessen Präsentationsschreiben von 1498 lautete: Reverendo

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/416&oldid=- (Version vom 1.8.2018)