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ist nicht mehr vorhanden; über den Vorbesitzer (er hieß vielleicht Dürr) kann daher nichts berichtet werden. Dagegen erhellt aus der oben I, 52 besprochenen Erwerbsurkunde, daß der ebenbezeichnete Landstrich am Nesselbach früher Eigenthum des Kaisers Friedrich Barbarossa und nach diesem der Bischöfe von Bamberg und Eichstätt war. Verwalter dieses Besitzthums und aller späteren Acquisitionen in der Umgegend war ein stabil im Dürrnhof wohnender heilsbronner Mönch, welcher den Namen „Magister in Dürrnhof“, später „Probst in Altmühl“ führte. Dürrnhof war Amts- und Gerichtssitz, bis dieser späterhin nach Merkendorf verlegt wurde. Die Verlegung erfolgte, nachdem das Kloster sich auch in Merkendorf angesiedelt und allmälig das ganze Städtchen acquirirt hatte. Erst nach dieser Verlegung erhielt die Probstei den Namen Praepositura Merkendorf, früher hieß sie Officium Dürrnhof oder Arida Curia. Zu diesem Officium gehörte auch der Mönchswald, über dessen allmälige Erwerbung unten berichtet werden wird. Weiter erwarb das Kloster in der Nähe des Dürrnhofes und des Nesselbaches 733/4 Mgn. Acker (an der Sandlach, Perlach, Hofgasse, bei der Marter, am Muhrer, Heglauer Weg, am Dürrnweiher) und 483/4 Tgw. Wiese (18 Tgw. an einem Stück im Nesselbach, 7 Tgw. im Gossenlohe auf die Hegleinweiher stoßend). Die Vorbesitzer dieser Grundstücke können nur theilweise namentlich bezeichnet werden, da von den treffenden Kaufbriefen nur wenige noch vorhanden sind. Der Vorbesitzer eines dieser Grundstücke war ein Schwabacher Bürger, welcher in seinem Verkaufbriefe urkundete wie folgt: „Ich Ulr. Beer bekenne, daß ich meine Wiese am Nesselbach, stoßend an die Rennbruch, für 153 fl. an Abt und Convent zu Halsprunn verkauft habe. Herr Burkhard von Seckendorf, gesessen zu Abenberg, und Hans Goßdorfer, Pfleger zu Abenberg, haben, von mir erbeten, ihren Siegel an diesen Brief gehangen. Datum Abenberg 1426.“

Jahrhunderte lang bewirthschaftete das Kloster den Dürrnhof in eigener Regie. Mit der Mehrung des Besitzes vermehrte sich auch der Viehstand. 1339 waren daselbst 2 Pferde und

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/443&oldid=- (Version vom 1.8.2018)