Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/481

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gewählte Spaltische Dechant Albrecht von Wilhermsdorf beraumte auf Sonntag nach Lichtmeß Termin an und entschied zu Gunsten des heilsbronnischen Müllers. Im 16. Jahrhundert war viel Hader über Wehr, Wässerung und Fischen im Altbach. Im amtlichen Bericht über diese Anwesen und ihre Besitzer hieß es: „Hetzel ist 1634 vom Kriegsvolk erschlagen worden. Sein Gut ist anjetzo 1642 an den Müller Crafft um 42 fl. verkauft worden; bleibt daran schuldig 16 fl. Diesem ist das Mühlwerk von den Wülzburgern ganz verderbt worden und 1641 sein Nebengut an der Mühl vom Kriegsvolk abgebrannt. Als ist ihm zur Wiedereifferung der Mühl 2 Jahre lang die Gült erlassen.“


54. Weidenbach,

Pfarrdorf. Das Kloster erhielt daselbst Güter durch Schenkung von Ulrich von Muhr Senior, Miles, und einem Klosterdiener Konrad Steudner, durch Kauf von Heinz Wagner. Sieben Anwesen wurden dem Kloster abgabepflichtig. Weidenbach war nach Ornbau gepfarrt, hatte eine eigene Kapelle, aber keinen eigenen Begräbnißplatz; die Leichen wurden in Ornbau begraben. Die kirchlichen Verhältnisse waren dieselben wie in Hirschlach: der Ort war bis in das 16. Jahrhundert Filial von Ornbau. Dorfherren waren in der Reformationszeit Johann Georg von Seckendorf zu Triesdorf, das Gumbertusstift und das Kloster Heilsbronn. Nach damaligem Brauche verstand es sich von selbst, daß die Ortsbewohner lutherisch wurden, weil ihre Lehensherren in Onolzbach und Heilsbronn lutherisch geworden waren und einen lutherisch gesinnten Pfarrer angenommen hatten. 1557 ertrug die Pfarrstelle nur 60 bis 70 fl. Wegen dieses geringen Ertrages blieb die Stelle manches halbe Jahr lang unbesetzt, da sich kein Bewerber fand. 1557 beantragte der Pfarrer (er war dem Dekanat Leutershausen zugewiesen) gemeinschaftlich mit dem Dorfamman die Anlage eines Begräbnißplatzes in Weidenbach auf Grund eines Kapitelsbeschlusses. Damit nicht einverstanden waren Joh. Georg von Seckendorf und der Abt Schörner von Heilsbronn mit seinen Unterthanen in Weidenbach, welche erklärten:

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 479. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/481&oldid=- (Version vom 31.7.2018)