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inkarzerirt. aber körperlich leidend war. Wenk’s lateinische Antwort, datirt: Ex specula nostra in Wacendorff, 14. Marcii 1525, ging dahin: „Nachdem Bruder Leonhard sein Vergehen selbst erkannt und seine Strafe bisher geduldig getragen hat, so soll er, unserer Ordensregel zufolge, in publico capitulo seine Schuld anerkennen und nächsten Sonntag aus dem Gefängniß entlassen werden.“ 1527 schrieb Wenk von Waizendorf aus an den Kastner in Wassertrüdingen wegen des heilsbronnischen Pfarrers Dutten im Dambach, an Kunz von Ehenheim in Forndorf, „seinen lieben Gevatter und besonders guten Freund“, wegen eines heilsbronner Hintersassen in Wieseth, welcher von einem Forndorfer geschmäht worden war; ferner an Apel von Seckendorf zu Birkenfels wegen zweier heilsbronner Unterthanen in Waizendorf, welche an einen Seckendorf’schen Unterthan in Untermosbach Forderungen hatten. Es ist oben berichtet worden, daß nicht nur der Abt Wenk, sondern auch Andere Gefallen an Waizendorf hatten, nämlich der Markgraf Georg Friedrich und seine erste Gemahlin Elisabeth: der Markgraf beabsichtigte noch bei Lebzeiten des letzten Abts Wunder, das Schloß und das ganze Amt der Markgräfin zu schenken. Allein die Markgräfin zog nicht in Waizendorf ein, da sie in einem polnischen Bauernhause vom Tode ereilt und daher nicht in Heilsbronn begraben wurde. Gleichzeitig starb auch der letzte Konventual von Heilsbronn, der 35. Abt Wunder, nach dessen Tod das ganze Amt Waizendorf dem Markgrafen zufiel. Aus diesem Amt bezog das Kloster großentheils seinen Bedarf an Fischen; denn es besaß dort 40 Weiher, z. B. den Büchel-, Groß- und Kleinkönigshofer-, Zimmersdorfer-, Unter-, Mittel- und Oberhelchner-, Poppen-, Rottmannsdorfer-, Wolfersdorfer-, Flins-, Heinersdorfer-, Groß- und Kleinbrunnen-, Rohr-, Bernhards-, Groß- und Kleinhimmelreichs-, Bruck-, Meierndorfer-, Forst-, Fladder-, Aichen-, Kaltenkreuter-, Säg-, Schleifweiher etc. Weniger reich war die Vogtei an Waldungen; das Kloster besaß dort nur wenige Waldparzellen, lediglich Nadelholz, z. B. 100 Morgen Herrenholz oder Mönchswald zwischen Burk und Königshofen, 50 Morgen am

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/494&oldid=- (Version vom 31.7.2018)