Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/498

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des 22. Abts Kötzler von Heilsbronn. 1484 waren „Speen“ zwischen dem Pfarrer in Lentersheim und den Gottshauspflegern in Altentrüdingen bezüglich der Frage: „Was der Pfarrer in Lentersheim von den Gefällen und Opfern in Altentrüdingen haben soll?“ Der 24. Abt Haunolt und Conrad Knöring, Ritter und Amtmann zu Wassertrüdingen, brachten einen Vertrag (d. d. Königshofen auf der Heide) zu Stande, durch welchen bestimmt wurde, welche Gefälle der Pfarrer von Lentersheim von Altentrüdingen aus erhalten soll, aber auch wie er sich dagegen halten soll. Um diese Zeit erfolgte die Trennung von der Mutterkirche; das Jahr des Vollzuges kann aber nicht angegeben werden. Auch nach der Trennung fuhr man fort zu streiten. Der Markgraf, 1509 in einem Streite zum Schiedsrichter gewählt, erklärte: „Wir Friedrich Markgraf thun kund: Als Herr Paul Keller, Chorherr zu Onolzbach, dieser Zeit Pfarrherr zu Lentersheim, an die Gotteshauspfleger zu Altentrüdingen wegen des dritten Theils des Geldes, das bisher in den Bawstock daselbst gefallen ist, Forderung gethan hat, haben sie unsere Bescheidung gesucht. Unser Bescheid ist, daß der Pfarrer ein Drittel der Einlagen beziehen soll.“ Nachdem Altentrüdingen eine selbständige Pfarrei geworden war, wurde die Pfarrstelle nicht vom Kloster Heilsbronn, sondern vom Markgrafen besetzt. Den Zehnten bezog halb das Kloster, halb der Bischof von Eichstätt, welcher jedoch keine Unterthanen im Orte hatte. Das Kloster verlieh im 14. und 15. Jahrhundert seine Zehnthälfte alljährlich, oder es heimste sie, bei zu geringem Angebote, selbst ein; es hatte und unterhielt daher im Orte eine Zehntscheune. Die Baulast am Pfarrhause stand den beiden Zehntherren zu und war von denselben förmlich anerkannt. 1575 zahlte Heilsbronn für Reparaturen am Pfarrhause 136 fl., Eichstätt ebensoviel. Die Reparaturen waren nicht nachhaltig, daher folgen weitläuftige Verhandlungen über einen Neubau, welcher auch 1586, nachdem das Kloster bereits aufgelöst war, vollzogen wurde. Die Kosten bestritt zur Hälfte das Klosteramt Heilsbronn, zur Hälfte Eichstätt.

Inhaltlich der soeben erwähnten Inschrift wurde Franciscus

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/498&oldid=- (Version vom 1.8.2018)