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dem Herrn Hans von Hausen und erhielt dafür von ihm ein Söldengut und ein Lehen in Memmingen. Der Abt ließ den Tauschvertrag von Hans von Hausen, Hans von Mure und Heinr. von Hausen besiegeln. Die in den folgenden Jahren von 1490 bis 1571 vom Kloster erworbenen Grundstücke lagen zwischen Uzlingen und Nähermemmingen, am Raißberg, in der Erlach, an der Eger, bei der Reißmühl, gen Holheim, gen Ederheim, am Rambach und am Lindenweg. Ein Heinrich Linck und seine Frau, Hedwig, schenkten dem Kloster 4 Malter vom Zehnten in Uzmemmingen. Ulr. Kursner von Haslach nebst Frau kauften vom Uzmemminger Zehnten zwei Malter und schenkten sie dem Kloster. Die letzte Acquisition machte dort der letzte Abt Wunder in den Jahren 1566 bis 71. Er kaufte von der in Uzlingen seßhaften Wittwe Hilaria Dombacher und von Paul Dombacher zwei Morgen Wiesen und Acker, gelegen an der Äbtissin zu Kirchheim Holz, für 29 Gulden, 41/4 Mgn. zu Uzlingen für 55 fl. und 3 Mgn. für 112 fl. grob Geld. Die vielen Verkäufer (z. B. Chph. Tanzer, G. Beck, Claus Schell) waren Eingesessene in den genannten Ortschaften. Einer derselben, der ebengenannte Hans von Hausen, nennt in seinem Verkaufbriefe von 1501 als Zeugen: „Melchior von Hawsen, mein Sohn, und Rudolf von Nenningen, Landvogt, mein Schwager.“ Die privilegirte Zehntfreiheit des Klosters führte auch hier zu Prozessen mit den Pfarrern, mit Nördlingen und mit dem deutschen Orden. Ein Schiedsspruch von 1478 lautete: „Wir Nik. Wirt, genannt Moll, Doctor in geistlichen Rechten und Pfarrer zu Steinach, und Jakob Protzer von Nördlingen, bekennen: Nachdem Spen entstanden zwischen dem (23.) Abt Peter (Wegel) und dem Priester Herrn Hans Schaffner, Dechant und Pfarrer der Pfarrkirche zu unserer lieben Frauen in Memmingen, wegen etlicher Fürschwellen, die vor Zeiten Äcker gewesen: so bescheiden wir, daß von Fürschwellen, von welchen vor 20 Jahren der Zehnte an Heilsbronn gegeben worden ist, der Zehnte auch ferner dahin gegeben werden muß.“ 1502 wurde das Kloster gleichzeitig von zwei Seiten angefochten: von der Nördlinger Spitalpflege und vom deutschen Orden. Den

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 549. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/551&oldid=- (Version vom 1.8.2018)