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solchen Frevel nicht gestatten. Albrecht.“ Diesem Befehl entsprechend schrieb der Bischof Ruprecht an den Abt Bamberger: „In der Irrung zwischen euch und unserem Thumherrn Wirspergk setzen wir auf euer Begehren einen gütlichen Tag, Mittwoch nach Katharina, vor uns und unseren Räthen in unserem bischöflichen Hof zu Regensburg. Bemelter von Wirspergk ist auch beschieden.“ Der gütliche Tag führte nicht zum Frieden. Fünf Jahre lang wurde abermals [d]ebattirt, bis es 1511 wieder zu einem Vergleich kam, inhaltlich eines weitläuftigen Notariatsinstruments, dessen Anfang und Schluß lautete: „In nomine etc. Anno 1511, anno Papae Julii II. octavo, 12. Febr. in mane hora tertia (d. h. nach der damaligen Nürnberger Uhr früh um neun) in mei notarii publici et testium infra scriptorum praesentia constitutus est dominus abbas Sebaldus (Bamberger) et voluit, ut omnia privilegia et jura pro parte domini Johannis de Wirsberg, rectoris sive vicarii ecclesiae in Kelheim in causa annui census in manus domini Johannis assignentur. Item etiam dominus de Wirsberg consensum suum dedit etc. Acta sunt haec Nurembergae in curia dominorum monasterii Fontis salutis in habitatione abbatiali praesentibus dominis Nicolao Kroner ad S. Katherinam, Joh. Seter ad S. Laurentium etc. Et ego Johannes Polraus, clericus bambergensis apostolica et imperiali auctoritate notarius praesens instrumentum scripsi et signavi.“ Auf Grund der bei dieser Verhandlung vorgelegten Beweisstücke ließ sich Wirsberg herbei, wieder zu zahlen. Das Kloster erhielt 1200 nürnbergische oder 1000 bayerische Talente, aber keine Vergütung für Prozeßkosten, welche sich auf 550 Goldgulden beliefen. Wirsberg blieb noch mehrere Jahre lang im Besitz seiner Sinekure Kelheim und zahlte, bis er nach dem Eintritt der Reformation die Zahlung auf herzoglichen Befehl abermals einstellte. Wie der Kampf fortgesetzt wurde und mit dem Verlust des Patronats endete, ist oben Abschn. VI, 18 berichtet worden.

Der ebengenannte Notar Johann Polraus starb i. J. 1523, nachdem er dem Kloster 40 fl. testamentarisch vermacht

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 562. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/564&oldid=- (Version vom 1.8.2018)