schon durch Aufbesserung seines geringen Gehaltes: vom Abt jährlich 3 Sra. Korn; dazu wurde für die Pfarrstelle ein walzendes Lehen für 160 fl. im Amte Waizendorf angekauft. Korneffer wirkte nur sechs Jahre lang; nach seinem Tode ging Alles wieder den alten Gang, und in Manchem wurde es schlimmer als zuvor.
Zu den Einrichtungen, welche der wohlmeinende Korneffer vorschlug und, unterstützt von seinen Behörden, ins Werk richtete, war die Anstellung eines zweiten Pfarrers. Abt und Regierung beschlossen auf den Vorschlag Korneffers: „da seine Kraft und Zeit bei den vielen Anläufen nicht ausreiche, ihm einen Gehilfen zu geben und zwar in der Art, daß man einen Kaplan oder Diakon anstelle, der zugleich Schulmeister sei und zu seiner Besoldung noch 20 fl. jährlich aus den Gotteshäusern in Hirschlach und Kleinhaslach erhalte.“ Leider ergab sich gleich bei der ersten Besetzung der neugegründeten Stelle ein arger Mißgriff. Der Abt erhielt i. J. 1573 vom Markgrafen den Auftrag, für die Stelle den „andächtigen“ Georg Buchner zu präsentiren. Korneffer starb schon bald nach dem Eintritt seines Kollegen Buchner, der ihm kein treuer Mitarbeiter, sondern ein Störer seines Wirkens war. Im Jahr nach Korneffers Tod sah sich der Abt gezwungen, „den Kaplan gefänglich einzuziehen, weil er sich mündlich und schriftlich, so wie im Leben und Geberden sträflich und ärgerlich verhielt.“ Buchner wurde aus Urphed entlassen, gelobte dem Abt Wunder abzubitten, sich zu bessern und dem Pfarrer in Merkendorf Gehorsam zu leisten, hielt aber nicht Wort, worauf der Abt ihm den Dienst aufkündigte und ihm schrieb: „Der Pfarrer, der Vogt, der Rath und Andere beschweren sich über euch. Ihr führt ein ärgerliches Leben. In der Schule ist mit euch nichts ausgerichtet. Auf unsere Warnungen folgte keine Besserung, sondern noch größere Erbitterung. Seht euch also binnen einem Vierteljahr nach einem andern Dienst um.“ Um sich zu rechtfertigen, schrieb Buchner an den Abt: „Auf des verstorbenen Pfarrers Korneffer Supplikation bin ich als Kaplan und Schulmeister angestellt worden mit der Verpflichtung, alle
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)