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domino Sebastiano granario (Sebast. Wagner, nachmals Abt) et Nicolao Castner bursario, Johanne Castner et Laurentio Sturm testibus. Et ego Johannes Hartung laicus, publicus imperiali auctoritate notarius, hoc instrumentum confeci signoque et nominibus meis in fidem signavi. Durch den mit diesem Instrument nach Lentersheim zurückkehrenden Ludwig schrieb der Abt Schopper an den Pfarrer und Dechant: „Dem würdigen, unserem lieben Herrn Gg. Tröster. Wir haben aus eurem Schreiben eures Leibes Schwachheit vernommen, die ist uns ein getreuliches Leid. Dieweil aber solche Gottes Wille ist, sollt ihr euch dieselbige gefallen lassen in Geduld zu Gott. Eurem Bitten nach über eure zugeschickte Resignation haben wir die Pfarre Briefszeigern nach unseres Gotteshauses Gebrauch verliehen. Worin wir euch freundlichen Willen erzeigen mögen, habt ihr uns gutwillig. Damit Gottes Gnade befohlen.“ So hatte denn der brave Pfarrer einen braven Amtsgehilfen und dieser die Anwartschaft auf die vermeintlich bald vakante Stelle erhalten. Allein diese erledigte sich vorerst nicht, da der Pfarrer genas und noch neun Jahre lang lebte. Daher bat der Abt Schopper den Markgrafen Georg, dem K. Ludwig die Frühmeßstelle in Röckingen zu verleihen. Der Empfohlene wurde auch für diese Stelle ernannt, jedoch sollte er dafür 10 fl. an die markgräfliche Kanzlei zahlen. Der Neuernannte meldete dieses klagend dem Abt, welcher hierauf dem Kanzler Heller die Armuth Ludwigs vorstellte mit der Bitte, die Zahlung zu erlassen.

Tröster starb 1544. Der vom Abt Greulich an seine Stelle ernannte Pfarrer J. Orth bat den Abt um Schutz gegen Zehntpflichtige und um Reparatur des Hauses. Beides wurde ihm gewährt. Er starb nach 16jähriger Amtsführung. Sein Nachfolger Richard Fuchs, zuvor Kaplan in Krailsheim, klagte 12 Jahre lang bis an seinen Tod stets bei allen Behörden über seine Gemeinde, die seinen schwachen und trauten Vorgängern Orth und Tröster Reichnisse aller Art freventlich, muthwillig und gewaltig geschmälert habe und nun auch ihm schmälere und vorenthalte. Der Abt Wunder schützte ihn kräftig. Dagegen schrieb

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)