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Vogtamt in Uffenheim. Hiegegen remonstrirend schrieb der Abt Schopper an den Vogt: „Wir und unser Gottshaus haben zu Neuhof ein ehrbar besetzt Gericht, dahin unseres Gotteshauses Zugewandte allenthalben im Gau, auch unsere Pfarrherren und Lehensleute daselbst gerichtbar sind. Es befremdet uns, daß gemeldter Pfarrherr wider unsere Privilegien und kaiserliche Begnadungen an andere Orte fürgeladen wurde. Es ist unser freundlich Bitten, ihr wollet den Unsern bei seinem ordentlichen Richter und obgemeldten Gericht bleiben lassen.“ Heftiger und verwickelter war der Streit, welchen der Abt von 1536 bis 38 in mehreren Ortschaften jener Gegend wegen des Zehnten zu bestehen hatte. Ein Drittel des Zehnten von Equarhofen gehörte dem Kloster Heilsbronn. Der Zehnt von Langensteinach stand zum dritten Theil der dortigen heilsbronnischen Pfarrei zu; das zweite Drittel hatte das Kloster Heilsbronn, das dritte Drittel Philipp von Biberern zu beziehen. In Simmershofen, wo auch Unterthanen der Herren von Sainsheim und von Ehenheim wohnten, partizipirten die Gebrüder Wolfgang und Friedrich von Schwarzenberg mit zwei Dritteln, das Kloster Heilsbronn mit einem Drittel am Groß- und Kleinzehnten. Zum langensteinacher Zehntbezirk gehörten auch die Ortschaften Reichhardsroth, Groß- und Kleinharbach, Gickelhausen und Hollach. Es handelte sich bei dem ganzen Streit darum, daß man zehntfreie Wiesen und Hutschaften in Äcker verwandelte und dann von diesen den Zehnten verweigerte. In den ebengenannten Ortschaften waren 500 Morgen in Ackerland verwandelt worden. Zur Berathung über ein gemeinschaftliches Handeln lud der Abt seine obengenannten Mitzehntherren nach Onolzbach ein, vor Allen den vorzugsweise betheiligten Pfarrer Ziegler zu Langensteinach, auch den heilsbronnischen Schultheiß zu Equarhofen, welcher überhaupt alle heilsbronnischen Angelegenheiten in jener Gegend besorgte und dafür jährlich 9 fl. baar, 3 Malter Korn, 5 Ellen Tuch, Kollerzwillig und 2 Bockfelle als Besoldung erhielt. In Folge der Besprechung zu Onolzbach wurden alle Zehntverweigerer bei ihren Behörden in Uffenheim, Hohenlohe (Hollach) und Rothenburg

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)