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Der Abt sah ihn ungern ziehen; allein von den beiden vakanten Stellen mußte wenigstens eine sogleich besetzt werden.

Peltzperger begab sich nach Equarhofen und überbrachte dem vorhin erwähnten heilsbronnischen Schultheiß Wendel Olgast und der Gemeinde einen Brief, worin der Abt Schopper schrieb: „Wir haben unsern Prediger Peltzperger zu euch abgefertigt, die Pfarre zu besichtigen und das Evangelium auf nächsten Sonntag zu predigen, damit ihn das gemeine Volk sehe und höre. Sofern sie dann an ihm Gefallen tragen, so wollen wir ihn als Pfarrherrn dahin verordnen. Darauf wollest du uns einer Gemeinde Antwort wissen lassen. Wir zweifeln nicht, sie sind mit ihm wohl versehen.“ Peltzperger zog 1539 in Equarhofen ein, starb aber schon nach fünf Jahren. Er war wohlgesinnt, blieb aber gleichwohl nicht ohne Anfechtung. Er zeigte dem Abt klagend an: „Einer seiner Parochianen habe ihm alljährlich an Weihnachten einen Gulden und eine Henne zu geben. Nun habe er zwar den Gulden, aber nicht die Henne erhalten. Er wolle zwar darüber nicht zanken, aber doch wegen seiner Nachfolger dem Abt als Lehensherrn Anzeige davon machen.“ Darauf ließ der Abt den Pflichtigen zur Zahlung anhalten, da das dortige Pfarreinkommen so gering sei, daß sich ein Geistlicher kaum halten könne. Der nachfolgende Pfarrer Gg. Hummel, welchen sich der Schultheiß Olgast und die Gemeinde vom Abt erbeten hatte, zog nach mancherlei Streitigkeiten schon nach zwei Jahren weg. Der Abt Greulich verlieh die Stelle dem bisherigen Pfarrer zu Wallmersbach, Joh. Thanner, welcher nach elfjähriger Amtsführung in Equarhofen starb. Er hinterließ sein Haus höchst bußwürdig. Dorfmeister und Gemeinde schrieben daher (1558) an den Abt: „Zur Zeit der vorigen Pfarrer war es gebräuchlich, daß ein Abt von dem nach Heilsbronn zu entrichtenden Drittel des Zehnten an solcher Pfarr nach Nothdurft bauen ließ, wozu auch der Pfarrer etlich Geld beitrug. Das hat aber der Pfarrer Thanner unterlassen und statt dessen sein in der Gemeinde besitzendes Gütlein gebessert und die Pfarrgebäu verfallen lassen,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)