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trotz alles Erinnerns von Seite der Gemeinde. Die Gemeinde wurde des Erinnerns müde, um mit ihm in Frieden zu leben. Nun begehrten wir von der Wittwe einen Beitrag zu den Reparaturen; sie verstand sich aber nur zu drei Schober Stroh, was nicht hinreicht, um die Scheune nur halb zu decken. Sie hat aber noch 20 Mltr. Korn auf dem Kirchenboden, dazu noch Geld von ihrem verkauften Gütlein einzunehmen. Wir bitten, Beschlag darauf legen zu lassen.“ Dann folgt die Bitte, daß der Abt selbst etwas beitragen möge. Der Abt Schörner trug 60 fl. bei; zugleich verfügte er die beantragte Beschlagnahme. Die Wittwe zog weg und verehelichte sich anderwärts. Einer der nachfolgenden Pfarrer, Gg. Pfeuffer, bat wiederholt den Abt Wunder um Schutz gegen Ludwig Lochinger, welcher den benachbarten Edelsitz in Walkershofen bewohnte, dem Pfarrer den Zehnten schmälerte und über eine Pfarrwiese einen Weg in sein Gehölz bahnte. Auf markgräfliche Empfehlung verlieh der Abt die Pfarrstelle dem Kaplan Berwind von Uffenheim. Dieser beantragte, zur Besserung seines geringen Einkommens das nahe Frauenthal mitpastoriren zu dürfen. Dem widersetzten sich die Bauern in Equarhofen, bis der Markgraf durchgriff und die Bauern durch den Abt verständigen ließ. Schon im folgenden Jahr war die Stelle wieder vakant und der Abt verlieh sie, abermals auf markgräfliche Empfehlung, dem bisherigen Patronatspfarrer W. Trepp in Fröhestockheim, welcher sich aber der Empfehlung nicht würdig erwies. Auf Grund der Kirchenvisitation von 1571 berichtete er an den Markgrafen: „Mein Haus ist so baufällig, daß ich täglich befürchten muß, mit Weib und Kindern erschlagen zu werden.“ Er beantragte einen zweistöckigen Neubau unter Beifügung eines Risses und eines Kostenanschlages zu 852 fl. Beides remittirte der Abt, indem er, unter Beifügung eines andern Risses und Voranschlages, erklärte: „Das Kloster hat erst voriges Jahr die Pfarrhäuser in Adelhofen und Wallmersbach mit einem Aufwand von 1000 fl. neu gebaut und muß demnächst das zu Kirchfarrnbach bauen. Das zu Equarhofen ist noch gar wohl zu repariren. Ungeachtet der markgräflichen Befehle repariren die

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)